Die Spur der Kinder

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
asmos Avatar

Von

**Meine Meinung:**
Fiona Seeberg ist das Opfer des schlimmsten Verbrechens geworden, das einer Mutter zustoßen kann: Ihre kleine Tochter wurde entführt und bis zum heutigen Tage fehlt jegliche Spur der kleinen Sophie. Als dann jedoch ein weiteres Kind entführt wird und die Umstände seines Verschwindens keinen Zweifel aufkommen lassen, dass es sich um den selben Täter handelt wie dazumal, kommt das Rad wieder ins Rollen.

Wenn man es genau nimmt, ist Fiona genau die Art Hauptcharakter, die ich überhaupt nicht leiden kann: sie stammt aus wohlhabendem Hause, ist meiner Meinung nach etwas zu sehr auf sich selbst fixiert und hat in all der Zeit seit dem Verschwinden ihrer Tochter nicht mal versucht wieder in ein normales Leben zurück zu finden, was sich eben nur jemand erlauben kann, der auf einem gewaltigen Berg Geld hockt.
Das allein wäre für mich schon Grund genug das Buch zu hassen, allerdings hat mich die Thematik angesprochen und ich muss gestehen, dass das Buch fließend und gut geschrieben ist. Ich hatte es binnen weniger Stunden durch. Bis zu einem gewissen Punkt des Buches (etwa bis drei Viertel) fand ich die Handlung durchwegs spannend und mitreißend. Das Schicksal der Kinder schildert sich herzzerreißend und als dann die kleine Luna verschwindet habe ich mich ertappt, wie ich darum gebetet habe, dass die Kleine lebend aus der Sache heraus kommt.

Trotzdem musste ich am Ende der Lektüre ein paar Abstriche machen, denn einiges, was zum Schluss zur Aufklärung des Falles führt, ist ziemlich an den Haaren herbei gezogen, bzw. des Zufalls einfach zu viel. Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein Mordverdächtiger sein Feriendomizil im selben abgeschiedenen Fleckchen Erde hat, wie der wahre Mörder? Oder dass ein Mordverdächtiger ausgerechnet da auftaucht, wo ein weiteres Kind entführt wird? Und das sind leider nur zwei Beispiele aus vielen. Während diese Zufälle anfangs nur spärlich gesäht waren, übernahmen sie gen Ende leider ziemlich die Überhand. Es war dann einfach zu viel. Und außerdem schien es dann auch keine neutralen Charaktere mehr zu geben. Jeder schien irgendwie in irgendeine Schweinerei verwickelt zu sein und sei es reine Unmenschlichkeit.

**Mein Fazit:**
Ein spannendes, flüssiges Buch, das die Bezeichnung 'Thriller' durchaus verdient'. Allerdings mit einigen Stolpersteinen, was die Handlung betrifft. Wen das nicht stört, der hat sicher einige schöne Lesestunden mit diesem Buch.