Mittelmäßiges Debüt

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nicigirl85 Avatar

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Der Klappentext des Buches hat mir zugesagt, weshalb ich den Roman gerne lesen wollte. Leider bot das Buch nicht unbedingt das, was die Inhaltsangabe versprach.

In einem dunklen Wald irrt eine junge Frau einsam durch den Wald, bis sie Zuflucht in einem Bungalow findet. Nur bietet ihr dieser Ort keine Sicherheit, sondern bedeutet für sie den Tod. 100km zur selben Zeit erfährt die Autorin Fiona Seeberg, dass der Entführer, der wohl auch ihre Tochter auf dem Gewissen hat, erneut zugeschlagen hat. All das Leid, was sie seit 2 Jahren versucht zu vergessen, strömt aus ihr heraus.

Die im Klappentext beschriebene Handlung wird gleich zu Anfang ausgeschlachtet, man hat regelrecht das Gefühl die Autorin verschießt all ihr Pulver gleich auf den ersten Seiten.

Um einen Thriller handelt es sich bei diesem Buch nicht wirklich. Klar werden Kinder entführt, aber dies wird gefühlt nur am Rande erwähnt. Im Mittelpunkt stehen die Schriftstellerin Fiona Seeberg, die vor 2 Jahren ihr Kind durch einen Entführer verlor und der Kommissar Piet Karstens. Die Handlung plätschert stets vor sich hin, bis wieder ein „Knaller“ das Geschehen herum reißen soll, nur tut dieser es dann jedes Mal nicht. Es passiert einfach zu viel nachdem es vorher langweilig war. Dies wirkt auf Dauer dann nur unglaubwürdig und an den Haaren herbei gezogen. Besonders schlimm fand ich die Szene mit dem Opfer Anne, die nicht mal versucht dem kleinen verletzten Jungen zu helfen, sondern nur hofft, dass lieber er dran ist als sie. Diese Sequenz fand ich einfach nur abscheulich.

Die Charaktere sind lieblos geschildert, werden teilweise sogar nur oberflächlich angerissen. Der Leser wird mit keinem der Protagonisten warm. Man kann auch keinerlei Mitleid mit ihnen empfinden, da man das Gefühl nicht los wird, sie seien an ihrem Elend selbst schuld. Die Story ist bis auf wenige Geschehnisse von vorne bis hinten durchschaubar. Der Schreibstil ist sehr einfach gehalten, ich musste teilweise eher an einen Schulaufsatz denken.

Die Schriftgröße ist wirklich sehr groß, so dass man diesen Roman ruck zuck durch hat, da es sich hierbei eigentlich nicht um einen normalen etwas über 340 Seiten starken Roman handelt, sondern eher um ein 180 Seiten Heftchen.

Erst auf den letzten Seiten kommt es zu einer interessanten Wendung, die mich das Buch dann letztendlich doch etwas positiver sehen lässt. Dennoch konnte mich der Roman nicht überzeugen und ich frage mich nun, ob ich von dieser Autorin überhaupt noch etwas lese oder ob man ihr noch eine Chance geben sollte und nur ihr Debüt jetzt nicht der Reißer war.

Fazit: Dieser Thriller war leider weder spannend noch fesselnd, weshalb ich ihn nicht weiterempfehlen werde.