Die Spurenfinder bekommen Verstärkung!

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hundenaerrin Avatar

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Ein Jahr nach den Geschehnissen des ersten Bandes wird Elos von Bergen - samt seiner Kinder Ada und Naru (von denen wir nun wissen, dass es nicht seine leiblichen Kinder sind) - von König Fredlaff an den Hof in Iriandria berufen. Denn dem Herrscher ist sein Drachenzepter aus der Schatzkammer abhandengekommen, das einen hohen symbolischen Wert für das Königreich Dreibrücken besitzt. In der Hauptstadt treffen die Spurenfinder dann auf weitere, vom König engagierte Spurensucher, die mit teilweise sehr fragwürdigen Methoden ans Werk gehen. Doch dass das verschwundene Drachenzepter erst die Spitze des Eisberges von Intrigen und Geheimnissen ist, zeigt sich schnell. Können die von Bergens dem Rätsel erneut auf die Spur kommen?
Ich muss gestehen: Band 2 konnte mich nicht so sehr begeistern wie der erste Teil. Es fehlte mir etwas an Wortwitz und an den bissigen Schlagabtauschen zwischen den Kindern untereinander, aber auch mit Elos. Der Autor (und die Autorinnen!) konnte seine größte Stärke, nämlich das Spiel mit Worten, hier nicht so stark einbringen, wie es noch im ersten Band der Fall war. Zudem verlief die Spannungskurve bis kurz vor Ende doch recht flach, was ich ebenfalls etwas schade fand. Zudem war der rote Faden hin und wieder hinter Abzweigungen verschwunden, die die Geschichte doch gelegentlich nahm und damit kurz vom Haupterzählstrang fortführte. Man musste schon bei der Sache bleiben, um die Haupterzählung inmitten der Binnenerzählungen nicht aus den Augen zu verlieren.
Wir Leser*innen erhalten mehr Einblick in Elos‘ nicht immer ganz so blütenreine Vergangenheit und treffen dabei auf alte Bekannte und neue Gesichter. Auch das Geheimnis um Adas und Narus Herkunft wird ein klein wenig aufgedeckt. Es ist aber definitiv noch Potenzial für einen dritten Band vorhanden!
Zur Printausgabe: Bernd Kissel hat auch den zweiten Band mit seinen Bleistift-Illustrationen aufgewertet. Bei den Darstellungen handelt es sich vorrangig um Abbildungen der in der Geschichte auftretenden Figuren, die er mit großer Liebe zum Detail zum Leben erweckt. In Kombination mit der Darstellung der Kleidung und/oder der Umgebung wird das frühneuzeitliche Bild dieser Geschichte erst richtig rund. Auch das Cover passt von der Gestaltung zum ersten Band, sodass beide Bücher nebeneinander im Regal stimmig zusammenpassen.
Zum Hörbuch: Marc-Uwe Kling hat auch diesen Band wieder selbst eingesprochen, wodurch die Geschichte in jedem Fall eine Aufwertung erfährt. Für mich sind Hörbücher von Marc-Uwe Kling ein absolutes Muss, denn keiner kann seine eigene Geschichte besser interpretieren als der Autor selbst. Die Figuren waren direkt wiedererkennbar und auch neuen Charakteren verlieh Kling ihr eigenes Timbre.