Ein würdiger Nachfolger voller Humor und Abenteuer

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reishimura Avatar

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Elos von Bergen ist zurück. Und natürlich sind auch wieder seine Zwillinge Ada und Naru mit von der Partie. Denn auch wenn Elos es nicht gerne zugibt, die beiden sind ihm immer wieder eine große Hilfe. Apropos Hilfe, natürlich dürfen wir uns auch auf das Wiedersehen mit anderen mehr oder weniger geliebten Charakteren aus dem ersten Teil freuen. Und ein paar neue „Freunde“ kommen noch dazu.

Wie man vielleicht schon an der Formulierung meines ersten Satzes merken kann, handelt es sich hierbei um einen Fortsetzungsroman. Dies ist der zweite Teil der Spurenfinder und ohne zu viel verraten zu wollen, wird es wohl eher nicht der letzte sein. Denn einerseits bleiben wieder einmal einige Fragen offen, wobei dies allein noch nie einen Autor oder eine Autorin davon abgehalten hätte, eine Serie zu beenden. Andererseits hat sich Marc-Uwe Kling in den letzten Jahren eine beständig größer werdende Fanschar, sowohl unter Erwachsenen wie auch Kindern, aufgebaut.

Ich selbst stimme mittlerweile nicht mehr leichtfertig in die Lobeshymnen mit ein, ich befürchte, dass ich langsam eine Überdosis des Autors und seiner Werke abbekommen habe. Allerdings muss ich für dieses Buch eine Ausnahme machen. Der erste Teil hat mich bereits begeistert und ich habe mich schon sehr auf die Fortsetzung gefreut. Meine Befürchtungen, dass der zweite Teil schlechter sein könnte als der erste, waren zum Glück völlig unbegründet.

Auch dieses Buch besticht wieder durch jede Menge skurrile Charaktere und eine interessante Genre-Mischung. Die ansprechenden Illustrationen runden den sehr guten Gesamteindruck noch einmal ab. Die Spannungskurve ist zwar nicht durchgehend hoch, dennoch gab es keine Stelle, die mir langatmig oder langweilig vorgekommen wäre. Gerade die Gespräche zwischen den verschiedenen Charakteren sind es, die dieses Buch zu etwas besonderem machen. Vor allem die Diskussionen von Elos mit seinen Zwillingen oder zwischen Naru und Ada haben mich oft genug zum Lächeln gebracht.

Ein Vergleich des ersten und zweiten Buches drängt sich, wie so oft bei Fortsetzungsromanen, quasi auf. In vielen Punkten sind die Bücher miteinander vergleichbar, die Welt und die Personen sind immerhin die gleichen. Bedeutet eben auch, wer mit dem ersten Band nichts anfangen konnte, wird es mit Band zwei wohl eher auch nicht können. Meiner Meinung nach war der erste Band aber fantasiereicher und hat sich stärker auf die Beschreibung der Umgebung konzentriert. Außerdem musste einiges an Zeit aufgewendet werden, um alle Personen einzuführen. Dies fällt im zweiten Teil verständlicherweise weg. Dafür wird hier der Fokus mehr auf die Gilde der Spurenfinder und die politische Situation gelegt. Humorvoll und lustig sind beide Teile, wobei ich in diesem Buch öfters mal das Gefühl hatte, dass es ein wenig zu viel des Guten war.

Besonders gut gefallen hat mir, dass Ada und Naru noch stärker in den Fokus der Geschichte gerückt sind. So gern ich Elos von Bergen auch habe, seine Zwillinge sind noch immer meine heimlichen Favoriten. Ich liebe ihren flapsigen und manchmal auch zänkischen Umgang miteinander. Wobei wenn es hart auf hart kommt, halten die beiden zusammen wie Pech und Schwefel.
Marc-Uwe, Johanna, Luise und Elisabeth Kling haben bei diesem Buch wieder ganze Arbeit geleistet und eine solide und unterhaltsame Fortsetzung geschrieben. Theoretisch könnte man die Bücher auch unabhängig voneinander lesen, aber ich persönlich würde es nicht empfehlen.

Die Mischung aus Abenteuer-, Kriminal- und Fantasieroman hat auch dieses Mal wieder wunderbar funktioniert und hat das Zeug nicht nur Kinder, sondern auch Erwachsene zu begeistern.