Ein wunderbarer zweiter Teil!

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kerstin aus obernbeck Avatar

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„…und jetzt ist das Zepter der Ahnen, das legendäre Artefakt, welches Königin Iria dem Kaiser Harkan entrissen hatte, durch dessen Aura sich alle Provinzen unter ihrer Führung vereinten, das heiligste Erbstück aus der Schatzkammer entwendet worden.“ (S.37)
 
Genau so steht es in dem Brief, den der Spurenfinder Elos von Bergen vom königlichen Schatzmeister erhält. In drei Tagen findet das große Unabhängigkeitsfest statt, dort muss König Fredlaff dem Volk das Zepter zeigen – jedoch wurde es trotz aller Vorkehrungen gestohlen.
Der Schatzmeister hat die besten Spurensucher des Landes nach Irandira gerufen, um das Drachenzepter zu finden. Ausgerüstet mit Glotzoskop, Schnüffeltrichter und Schdip
macht sich Elos ebenfalls auf den Weg, begleitet von seinen 13jährigen Zwillingen Ada und Naru.
 
In der Hauptstadt trifft Elos den Meister der Spurensuchergilde Utlaff Landriet, sowie Regnar, den Furchtlosen, Fania Furrante und den ehrgeizigen Jurlik Lohenstien. Die illustre Gesellschaft wohnt in dem Hotel von Cassia Selantis und macht sich gleich auf die Suche nach dem Zepter.
 
Silas von Berenstein, königlicher Spurensucher und Freund der Familie von Bergen ist ebenfalls an der Suche beteiligt. Es gilt herauszufinden, ob es sich um einen Diebstahl oder gar um eine Intrige handelt.
Elos findet schon bald eine Spur zu dem Zepter, aber daraus ergeben sich neue Probleme. Was haben die Traumflüsterer und Steinflüsterer mit dem Diebstahl zu tun, wer ist das Nachtkind und strickt Minna einen Schal oder eine Mütze?

So ein zweiter Teil kann ja mitunter eine Herausforderung sein. Und Beispiele, bei denen Bandzoff zu einem mauen zweiten Werk geführt haben, gibt es genug.
Elisabeth, Johanna, Luise und Marc-Uwe Kling scheinen jedoch ein hervorragendes Team zu sein, dass sich gut auf den gemeinsamen künstlerischen Weg einigen kann, denn „Der Spurenfinder und das Drachenzepter“ ist eine rundum gelungene Geschichte mit vielen wunderbaren kleinen und großen Details, die darauf schließen lassen, dass der Schreibprozess mit viel Liebe und Begeisterung verbunden war.
Mir hat die erneute Begegnung mit Elos von Bergen und seinen Kindern sehr gut gefallen, die Geschichte ist klug konzipiert und toll erzählt!
 
Die Beschreibungen sind lebhaft, ich habe Orte und Personen bildhaft vor mir gesehen, fand es unheimlich in dem Mausoleum und noch gruseliger in dem Turm. Ich bin ein großer Fan von Minna, auch wenn vor meinem inneren Auge ihre Rüstung immer irgendwie aus leeren Erbsendosen zusammengedengelt worden ist.
 
Und natürlich müssen auch die tollen Zeichnungen von Bernd Kissel erwähnt werden, die die Geschichte noch lebhafter machen und abrunden.
 
Das Buch lässt Fragen offen … ich gehe also davon aus, dass Familie Kling einen weiteren Teil plant und das ist wunderbar.
Mit „Der Spurenfinder und das Drachenzepter“ erzählen die Klings erneut eine großartige Geschichte voller Spannung und Phantasie für jung und alt und die ganze Familie, die mich von der ersten bis zur letzten Seite aller bestens unterhalten hat.
 
Große Leseempfehlung!!