Actionreicher Anfang

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lesemöwe Avatar

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Ein spannender Anfang nimmt einen mit in den Thriller von Chris Carter: Sheriff Walton und sein Deputy Bobby Dale wollen wie an jedem Morgen in einem Truck Stop Diner am Rande der Stadt Wheatland ein leckeres Frühstück in Form von frisch gebackenem Apple Pie (Man riecht und schmeckt ihn förmlich, so intensiv wird er beschrieben!) zu sich nehmen, als plötzlich ein Pick-up auf das Lokal zurast und erst in letzter Sekunde wegen eines Schlagloches leicht die Richtung ändert und in ein zu dem Zeitpunkt zum Glück menschenleeres Nebengebäude kracht.Der Fahrer des Wagens ist bei dem Unfall ums Leben gekommen. Sheriff Walton nimmt nach ersten Schrecksekunden das Zepter in die Hand und will den Unfallort sichern. Seltsamerweise reagieren weder sein Deputy noch die anderen Anwesenden auf seine Ansagen, da sie wie gebannt auf den Kofferraum eines anderen Wagens starren, der bei dem Crash in Mitleidenschaft gezogen wurde und sich geöffnet hat..... Was die Blicke der Anwesenden so gebannt hat, wird noch nicht verraten.
Es wird hier geschickt mit der Neugier der Leser/innen gespielt.
Es erfolgt ein Schauplatzwechsel hin zu Detective Robert Hunter, der einem jungen Mann im Supermarkt in finanziellen Nöten aus der Patsche hilft. Er ist auf dem Weg in den Urlaub, den er, man ahnt es gleich, nicht wird antreten können, denn ihn ereilt ein Anruf seiner Chefin Captain Barbara Blake, die ihn bittet, ins Büro zu kommen. Dort warten mit ihr der Leiter einer Spezialeinheit des FBI und ein Special Agent auf ihn.Sie berichten anschließend von dem Unfall und dem, was sich in einer Kühlbox im Kofferraum des beschädigten Autos befunden hat.... Die Leseprobe endet sehr raffiniert genau an der Stelle, an der gesagt werden soll, was im Kofferraum ist, sodass die Spannung bleibt und man auf jeden Fall weiterlesen will.
Zuvor erfolgt aber ein erneuter Schwenk hin zu einem Gefängnisinsassen, der der Beschreibung zufolge wie "eine Maschine mit einem Schweizer Uhrwerk im Kopf" (Seite 31) funktioniert, in den Vernehmungen aber erst nach etlichen Versuchen irgendwann plötzlich "ganze sechs Worte" gesagt hat (Seite 32). Wie diese sechs Worte lauten, wird noch nicht verraten. Ob es sich bei dem Gefangenen um "die stille Bestie" (siehe Titel) handelt? Was hat er mit dem Unfall und dem geheimnisvollen Inhalt der Kühltasche des Kofferraums zu tun? Dies alles wird in der Leseprobe leider noch nicht verraten...
Insgesamt kann man sagen, dass sich diese Leseprobe auszeichnet durch viele detaillierte, anschauliche Beschreibungen und viele Szenenwechsel, durch die Spannung erzeugt wird, und den Profiler Robert Hunter, einen Ermittler, der Sympathie weckt (vgl. Seite 19), von dem man jedoch auch ahnt, dass er sein Metier gut beherrscht und knallhart sein kann, wenn es darauf ankommt.