Gemächlicher Südtirol-Krimi

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bedard Avatar

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Im zweiten Fall für Commissario Grauner führen ihn seine Ermittlungen in eine kleine Gemeinde im Ultental. Ein Mädchen wurde erschossen, ihre Leiche sehr plakativ an den historisch bedeutsamen Lärchen zur Schau gestellt. Noch bevor die Ermittlungen eigentlich begonnen haben, gesteht ein erst kürzlich mit seinem Sohn zugezogener Architekt den Mord. Doch so einfach ist es natürlich nicht...
Leicht lesbar, mit deutlich herausgenommenem Tempo, beschreibt der Autor eine aus der Zeit gefallene Dorfgemeinschaft, in der der Pfarrer das Sagen hat und sich wenig um die Regeln der Außenwelt kümmert. Hier gehört nur dazu, wer auch hier geboren ist und alte Legenden zählen mehr als aktuelles Wissen. So passt es denn auch, dass die Lösung weit in der Vergangenheit liegt.
Der Autor hat viel Wert auf die Entwicklung und Beschreibung der Charaktere gelegt. Das ist durchaus gelungen, allerdings nimmt es dem Krimi auch Tempo und Spannung. Vielleicht wäre das weniger störend gewesen, wenn ich den ersten Teil zuvor gelesen hätte. Für das Verständnis der Handlung spielt es aber keine große Rolle.
Deshalb kann ich nur eine eingeschränkte Leseempfehlung geben: Ein tolles Buch für Leser, die gemütliche Regionalkrimis mögen und Tannöd geliebt haben.