Jahrzehnte lange, mörderische Fehde

Commissario Grauner ermittelt wieder in den Südtiroler Bergen. In St. Gertraud wird ein junges Mädchen tot aufgefunden, drapiert an die uralten Lärchen. Ein direkter Nachbar gesteht den Mord, so dass alles anfangs eindeutig geklärt scheint. Dann aber tauchen die Ungereimtheiten auf: fehlende Spuren, fehlende Motive und eine Hasstirade unter den Dorfbewohnern inlc. Bürgermeister und Pastor, so dass Grauner und sein Team zunehmend an dem Geständnis zweifeln. Und was hat die historische Vergangenheit als berühmtes Heilbad mit dem aktuellen Fall zu tun?

Diese war mein erster Krimi von Lenz Koppelstätter, aber es wird mit Sicherheit nicht der letzte sein. Liebevoll werden die Personen und Situationen geschildert, so dass man sich selbst mitten in diesem Tal sieht und mitleidet bzw fiebert. Koppelstätter schafft es so, den Leser miteinzubeziehen. Dadurch wirkt die Handlung noch lebhafter. Gespickt ist dieses Buch zudem mit vielen kleinen Details, wie z.B. mit dem süditalienischen Polizisten Saltapepe, der nur sehr schwer im hohen Norden zurecht kommt. Hierdurch kommt es zu manch lustiger Begebenheit (wer zerteilt seine Knödel schon mit dem Messer).

In sich handelte es sich um einen sehr gut zu lesenden, spannend geschriebene Krimi mit durchgängig logischem Handlungs- und Spannungsaufbau, dem es aus meiner Sicht an nichts gemangelt hat.