Krimi mit Südtiroler Charme

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gisel Avatar

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Unter den Urlärchen von St. Gertraud im Ultental wird die Leiche einer Siebzehnjährigen gefunden. Es meldet sich sofort ein Geständiger, doch die Dorfbewohner wollen seinen Sohn haben. Die Ermittler Grauner und Saltapepe wollen das Schweigen der Dorfbewohner brechen und den wahren Schuldigen finden.
Auch diesmal wieder findet der Kriminalfall in einer abgeschlossenen Gemeinschaft statt, geprägt von ihrer eigenen Mentalität. Menschen, die von außerhalb in diese Gemeinschaft dazustoßen wollen, haben es schwer. Und das ist bei dem geständigen Benedikt Haller der Fall, vor allem aber bei dessen Sohn, der verhaltensauffällig ist und auf das völlige Unverständnis der Dorfgemeinschaft stößt. Gewürzt wird die Geschichte durch die verschiedenen Charaktere der beiden Ermittler: der bodenständige Südtiroler Grauner, der nebenbei noch als „Viechbauer“ tätig ist und beide Tätigkeiten mit Herzblut betreibt, und der Süditaliener Saltapepe, zwangsversetzt vom Meer in die Berge, der eher mal schnell mit der Waffe zur Hand ist, weil nur das in seiner Heimat das Überleben garantiert. Sehr eindrucksvoll aber auch (wie im ersten Band um die beiden Ermittler) die geschlossene Dorfgemeinschaft, die den Deckel auf vergangene Ereignisse halten möchte, mit der eindrucksvollen Kulisse der Südtiroler Alpen.
Dennoch hat mich diese Geschichte lange nicht wirklich fesseln können. Zu viel Drumherum, zu wenig Spannung ließen mich immer wieder darauf warten, dass ich mich völlig in das Buch vertiefe, denn die Kommissare werden beide mit ihren Eigenarten sehr sympathisch dargestellt. Die Auflösung ist überraschend, dennoch hat sie mich nicht mehr wirklich packen können. Da war wohl schon die Luft raus bei mir…
Insgesamt gestehe ich dieser Krimireihe noch viel Potenzial zu, deshalb von mir trotz allem eine Leseempfehlung für alle Fans von Regionalkrimis.