Toll, spanndend & charmant

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steffika Avatar

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Inhalt (übernommen)

An einem Frühlingsmorgen wird die Leiche eines Mädchens gefunden. Sie liegt bei den Urlärchen von St. Gertraud, die jedes Kind in Südtirol kennt; unter den Wurzeln jener Bäume soll sich der Eingang zur Hölle befinden.
In ihrem neuen Fall ermitteln Commisario Grauner und Saltapepe im Ultental, in dessen Heilbädern sich einst berühmte Schriftsteller und sogar Kaiserin Sissi kurieren ließen. Inmitten stolzer, gottesfürchtiger und zorniger Bewohner stoßen sie auf ein furchtbares Geheimnis, das über hundert Jahre lang bewahrt wurde. Ein Geheimnis, das die Dorfbewohner noch immer umtreibt.

Charaktere

Endlich ein neuer Fall für Grauner und Saltapepe. Für mich eines der sympathtischsten Ermittler-Duos seit Langem: Der eigenbrödlerische, ruhige Grauner, der auch gern mal "graunst" und der süditaliensiche Saltapepe, der Feuer im Blut hat.
Für mich haben die beiden sich gegenüber dem ersten Teil ("Der Tote am Gletscher") weiterentwickelt. Grauner öffnet sich gegenüber seinem Kollegen, spricht sogar von Vertrauen und Saltapepe scheint sich, wenn auch langsam, in Südtirol eingelebt zu haben. Er hat zwar immer noch Heimweh, aber ich hatte das Gefühl, dass ihm Südtirol und im speziellen Grauner ans Herz gewachsen sind.
Wie gesagt: Gegensätzlicher können zwei Menschen nicht sein. Aber sie wertschätzen sich und der eine würde für den anderen durchs Feuer gehen.

Schreibstil
Ein tolles Cover, gehalten in Blau, stimmt einen auf Südtirol und die Berge ein. Und schnell ist man auch mittendrin. Das Buch lässt sich fließend lesen. Positiv bemerken möchte ich, dass es zwar relativ viele Namen und Figuren gibt, ich aber zu keiner Zeit durcheinander gekommen bin bzw. Lenz Koppelstätter dafür gesorgt hat, dass die Funktion der jeweiligen Charaktere immer wieder bei passender Gelegenheit wiederholt wird.
"Die Stille der Lärchen" ist ein entschleunigter Krimi, was der Spannung aber keinen Abbruch tut. Die Lebensart der Südtiroler kommt durch die Erzählweise genau richtig rüber: langsam, gemächlich, aber auch das Zusammenhalten der Dorfbewohner.
Einzig zu bemängeln gab es, dass es zu viele italienische Begriffe und kleine Sätze waren, die meinem Lesefluss etwas gestört haben.

Interessant fand ich auch die Verknüpfen zu einem Fall, der sich Anfang 1900 ereignet hat und die Einbeziehung berühmter Schriftsteller und/oder sogar der Kaiserin Sissi.

Leicht enttäuscht war ich vom Ende. Ich hatte die Hoffnung, dass es wie im ersten Fall noch einen "Überraschungsmörder" gibt.

Fazit
Trotz der kleinen Enttäuschung am Ende hatte ich wieder eine Menge Spaß mit Grauner und Saltapepe. Auch auf die Gefahr, dass ich mich wiederhole: Für mich eines der sympathischsten Ermittler-Duos seit Langem und ich hoffe auf Band 3!