Kraken und Esti ermitteln in einer skurrilen Mordserie

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buecherfan.wit Avatar

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“Die Stille des Todes“ von Eva María Sáenz de Urturi ist der Auftakt einer Serie um den Ermittler und Fallanalytiker Unai López de Ayala, genannt Kraken, ein Spitzname den ihn seine Clique in der Jugend gab. Die Handlung spielt in Vitoria im Baskenland.
In der Kathedrale von Vitoria werden die nackten Leichen eines Mannes und einer Frau gefunden, die sich nicht kannten. Sie sind genauso gestorben und arrangiert wie die Opfer einer Serie von vier Doppelmorden zwanzig Jahre zuvor. Wie kann das sein? Der Mörder sitzt seit 20 Jahren im Gefängnis. Der Polizist Ignacio hat damals seinen Zwillingsbruder Tasio de Ortiz de Zorate, einen renommierten Archäologen, verhaften lassen, weil alle Indizien auf ihn als Täter verwiesen. Hat man einen Unschuldigen bestraft, oder gibt es jetzt einen Nachahmungstäter? Inspektor Ayala und seine Kollegin Esibaliz Ruiz de Gauna, genannt Esti ermitteln fieberhaft und können doch nicht verhindern, dass die Mordserie ausgerechnet während der Fiesta de la Virgen Blanca weitergeht.
Die Handlung ist kompliziert angelegt, zumal es auch Rückblenden in die 70er Jahre und das Jahr 1989 gibt. Eine Frau, die von ihrem brutalen Mann immer wieder verletzt wird, vertraut sich ihrem Arzt an und stirbt 18 Jahre später, ohne dass sie ihre Angelegenheiten abschließend regeln kann. Hier liegt der Schlüssel zu den Ereignissen, die der Leser aber nur zum Teil erraten kann. Wenn man sich erst einmal eingelesen hat, ist das ein sehr spannender Thriller, der ohne oberflächliche, reißerische Spannung auskommt und stattdessen auf das baskische Ambiente setzt. Die V erbrechen geschehen vor dem Hintergrund und in enger Verbindung mit baskischen Mythen und Legenden und religiösem Brauchtum. Das ist kenntnisreich und sehr authentisch umgesetzt. Mich hat der hervorragende Thriller gefesselt und stark beeindruckt.