Stellenweise langweiliger und schwatzhafter Krimi

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adel69 Avatar

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Worum geht es in dem Buch?

Eine Mordserie erschüttert Vitoria, die Hauptstadt des Baskenlandes, im Sommer 2016. In einer Kathedrale wird ein totes Paar gefunden. Die beiden sind nackt. Offensichtlich kannten sie sich nicht. Weitere Mordopfer werden gefunden. Es sind immer Paare, jeweils männlich und weiblich, ähnlichen Alters.

Die Mordserie erinnert an Morde, die 20 Jahre vorher passierten. Allerdings wurde als Täter Tasio Ortiz gefasst und sitzt in sicherer Haft. Hat man damals vielleicht den falschen Täter verhaftet?

Inspektor Ayala, genannt „Kraken“, und seine Kollegin Estibaliz, genannt Esti, ermitteln in alle Richtungen. Sie befragen Angehörige der Mordopfer und nehmen Kontakt zu Tasio auf.

Immer wieder sucht „Kraken“ seinen Großvater auf, der ihn großzog. Und er denkt an seine Frau, die auf tragische Weise ums Leben kam.

Meine Meinung:

Die Leseprobe weckte mein Interesse an diesem Roman, der vorwiegend aus der Ich-Perspektive von Inspektor Ayala, genannt „Kraken“, in der Vergangenheit erzählt wird.

Immer wieder werden auch Kapitel aus der auktorialen Erzählperspektive (also kein Ich-Erzähler) eingestreut. Als Leserin weiß ich zuerst nicht, was diese Handlung aus den 1970er-Jahren über Blanca, die mit einem Mann verheiratet ist, der sie schlägt, mit den Ereignissen von 2016 zu tun haben. Das wird im Laufe der Geschichte aufgeklärt – und ich fand es interessant, diese Handlung rund um Blanca, ihren Ehemann und den betreuenden Arzt zu lesen.

Die Haupthandlung aus dem Jahre 2016 konnte mich jedoch wenig begeistern. „Kraken“ und Esti und die weiteren Mitarbeiter der Polizei sind zwar sympathisch – und es ist schlimm, was „Kraken“ erlebt hat (Tod der Frau). Allerdings kommt die Handlung nur langsam in Schwung. Oft ist mir die Handlung viel zu langgezogen, es wird zu viel gesprochen, einige der Nebenhandlungen (zum Beispiel Gespräche mit dem Großvater und Begegnung mit einer Joggerin) sind mir ebenfalls zu viel.

Im letzten Drittel nimmt die Handlung endlich mehr Fahrt auf. Der Schluss ist nicht vorhersehbar – das spricht für das Buch.

Als „Thriller“ habe ich diesen Kriminalroman also nicht empfunden, es ist kein Pageturner für mich, oft habe ich mich bei der Lektüre gelangweilt und mich gefragt, wann wieder etwas Interessantes passiert.

Mein Fazit:

„Die Stille des Todes“ ist ein Krimi mit vielen Längen. Die Beschreibungen einiger Plätze im Baskenland fand ich interessant, ebenso die Handlung aus den 1970er-Jahren rund um Blanca, ihren Mann und einen Arzt.

Die Haupthandlung im Roman, die 2016 spielt, konnte mich lange nicht richtig packen. Oft habe ich mich beim Lesen gelangweilt.

Dieser Krimi ist der Auftakt zu einer Serie rund um den Ermittler „Kraken“. Ich werde die Folgebände nicht lesen, vergebe drei Sterne für „Die Stille des Todes“ und bin bei einer Leseempfehlung unentschlossen.