Ein Querschnitt deutscher Geschichte

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clara_fall Avatar

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Auf den ersten Blick ist es ein Dorf voller junger Menschen, die ihre erste Liebe erleben, voller Väter und Mütter, die bemüht sind, ihre Familien redlich zu ernähren. Doch über allem schwebt die Kriegsangst, ob der Geliebte, der Ehemann nach Hause zurückkehrt, ob diejenigen, die noch verschont blieben, bald ebenfalls an die vergebliche Front müssen und ob die Ernährung aller hungrigen Mäuler weiterhin stabil bleibt. Margarethe freut sich über den Kurzurlaub ihres geliebten Niklas und auch ihr Bruder Micha darf für kurze Zeit nach Hause. Diese und das Leben einiger anderer aus dem düsteren, kargen Eifeldorf werden über mehrere Jahrzehnte begleitet und berühren sogar die Geschichte der DDR.
So oder so ähnlich kann es wohl jeder heute erzählen, wenn es um die Geschichte der eigenen Familie geht - viele gemeinsame Eckpunkte, die jeden im rasanten Lauf deutscher Historie berührt haben und dann kommen die vielen persönlichen Tragödien hinzu, über die es sich ebenfalls lohnen würde zu schreiben. Das Buch ist ganz sicher eine Anregung, auch mal wieder im eigenen Familienkreis nachzufragen, wie die noch verbliebenen Augenzeugen verschiedene geschichtliche Situationen erlebt haben.
Der Autor hat einen sehr lebendigen, dichten Erzählstil. Zu keiner Zeit fühlt man sich gelangweilt, sondern so manche überraschende Wendung bewegt den Leser dazu, das Buch nicht aus der Hand zu legen.