Geschichte einmal anders

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elfenfreund2001 Avatar

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Der Autor Karl Blaser erzählt die Geschichte eines Dorfes in der Eifel sowie von Margarete und ihrer Familie. Die Geschichte beginnt in den letzten drei Monaten des 2. Weltkrieges und endet im Jahre 1991 nach der Wiedervereinigung. Aus dem Blickwinkel von Margarete, aber auch aus der Sicht des Dorfes und seiner Bewohner schildert der Roman ein Stück deutsche Geschichte.
Das düstere Cover lässt einen erahnen, wie trist das Leben in der Eifel zu Kriegsende und in der Nachkriegszeit war. Margarete möchte unbedingt der Enge ihres Heimatortes entfliehen. Niklas, einer der Dorfbewohner gesteht ihr seine Liebe und möchte sie heiraten, wenn er aus dem Krieg wiederkommt. Doch das Schicksal hat einen anderen Lebensweg für Margarethe vorgesehen, Niklas kommt nicht wieder und sie lernt Theo kennen, den sie sich selbst ausgewählt hat, der aber recht brutal mit ihr umgeht. Die beiden heiraten und haben einen gemeinsamen Sohn.
Über den gesamten Zeitraum des Romans werden viele weitere Charaktere vorgestellt, die alle über das gemeinsame Schicksal im Eifeldorf miteinander zu tun haben. Z.B. soll die ‘Nazivergangenheit‘ nach Ende des Krieges totgeschwiegen werden als sei nichts unter den Bann der „Braunen“ geschehen.
Im Ganzen kommt das Buch eher ruhig daher, was gerade auch zum Ort der Geschehnisse passt. Das Erstaunliche daran ist, dass es trotz der ruhigen Erzählung schon recht spannend ist. Man leidet mit den Protagonisten, mit den Verhältnissen, mit den schönen und nicht so schönen Geschehnissen. Man möchte immer wissen wie es weitergeht und was noch geschehen wird. Aber es bleiben auch Fragen und Ereignisse offen, wie im realen Leben.

Alte Träume zerplatzen, neue scheinen unerfüllbar. Jeder der Dorfbewohner muss seinen Weg neu finden. Einige sind erfolgreich, andere scheitern. Das Bild des Dorfes wandelt sich, ebenso wie dessen Bewohner.

Im Großen und Ganzen hat mir das Buch sehr gefallen, Geschichte einmal anders. Ich habe mit manchen Figuren des Romans gelitten, mich für manche gefreut und manchen konnte ich nur mit Unmut begegnen.