Sachlich

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raschke64 Avatar

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Das Buch erzählt die Geschichte eines kleinen Dorfes in der Eifel von 1944 an bis nach der Wende und auch die einiger seiner Bewohner.

Ich hatte mit dem Buch so einige Schwierigkeiten. Es lässt sich gut und auch flüssig lesen, wenn man sich ein wenig durch den Anfang gelesen hat. Das letzte Kriegsjahr wird sehr ausführlich beschrieben, die Jahre danach ebenfalls noch detailliert, aber dann wird die Geschichte in 10-Jahres-Schritten sehr verkürzt und man bekommt nur noch sporadisch einen Einblick in das Leben einzelner Menschen. Oft werden die Kapitel eingeleitet mit allgemeinen Bemerkungen zur Politik oder größeren Ereignissen. Damit wird das Dorfleben zwar ins Verhältnis zu etwas Größerem gesetzt, gleichzeitig wird aber auch das oft große persönliche Leid stark relativiert. Und damit verschloss sich für mich der emotionale Zugang zu den einzelnen Personen. Einige Frauen werden geschlagen oder unterdrückt - in der gleichen Zeit werden hunderte Juden vertrieben und umgebracht. Wer erlebt das größere Leid? Diese Gegenüberstellung versachlichte mir die Geschichte so stark, dass ich nicht mehr wirklich mitfühlen konnte und das Buch mehr und mehr zu einem Sachbuch wurde. Leider gab es auch eine ganze Menge an Rechtschreibfehlern.