"Schreib es auf", sagte die Mutter

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katharina.51 Avatar

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"Schreib es auf", sagt die Mutter, und das macht der Autor. Er beginnt in den letzten drei Monaten des 2. Weltkrieges in einem Bauerndorf in der Hohen Eifel.
Was hat jeder wohl gemacht oder heimlich gedacht während "der Hitlerzeit"?
Dann kommt der Einmarsch der Alliierten. Der Krieg ist aus, die Illusionen zerstört, fast alles ist zerstört, doch es muss weitergelebt werden, es muss vergessen werden, es muss vertuscht werden, das Gewissen muss zum Schweigen gebracht werden.
"Die Deutschen starten wieder durch", es muss geschwiegen werden, mit den Erinnerungen muss man alleine fertig werden.
Wer diese Zeit miterlebt hat, wird sie in diesem Buch wiederfinden, ja, genau so war´s; authentisch, ohne Raffinesse, in einfachen Worten, wie die Sprache und die Gemüter der beschriebenen Dorfleute waren, läßt der Autor sie reden, ohne sich in weltbetrachtenden Deutungen zu versteigen. Ab und zu, wohl dosiert, blitzt eine feine Ironie in den Sätzen auf.
"Der Naziplunder ist verbrannt, doch die braunen Gedanken leben in ihren Gehirnen weiter, bis heute". Das ist die Botschaft des Autors.
Die Eifeldörfer der Hohen Eifel waren arm, durch die kargen Böden und das raue
Klima war es ein hartes Leben und so waren auch die Menschen, karg und hart, grobe Kötze, ohne Zeit oder Sinn für philosophische Betrachtungen ihrer Existenz.
Die Arbeit, die Pflicht, die Tradition und der katholische Glaube waren der lebensbestimmende Rahmen.
...und doch gab es Außenseiter, die weg wollten aus der empfundenen Enge, entrinnen aus diesem vorbestimmten Leben; doch das was man sich in seiner Jugend erträumt hat nahm oft einen anderen Weg.
Davon erzählt dieses Buch.