Von Wünschen und Erwartungen in einem kleinen Eifeldorf

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gisel Avatar

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Über ein kleines Dorf in der Eifel gehen die Kriegs-, Wiederaufbau- und Wiedervereinigungsjahre. Im Mittelpunkt der Erzählung steht vor allem die Bauerntochter Margarete mit ihrer Familie, mit all ihren Wünschen und Erwartungen an das Leben und was daraus wurde.

Der Autor Karl Blaser ist selbst in der Eifel geboren, man merkt der Erzählung ihre Authentizität an. Als Leser findet man sich sehr schnell in diesem kleinen Dorf zurecht, ahnt die Hoffnungen und Sorgen der Protagonisten, die von den Ereignissen der Zeit überrollt werden. Dabei liest sich die Geschichte manchmal fast so sachlich an wie ein Geschichtsbuch, was der Erzählung aber keinen Abbruch tut. So entsteht nach und nach eine Geschichte, die den Lauf der Zeit in einem beschaulichen Umfeld zeigt, sich aber auch bisschen der weiteren Welt öffnet.

Allerdings fand ich manche Stellen etwas holprig geschrieben, die verschiedenen Handlungsstränge passten nicht immer ganz gut zusammen, andere wurden sehr lange hängen gelassen, um dann doch wieder überraschend weiter zu gehen. Das hat mir nicht ganz so gut gefallen. Gestört hat mich dann aber, dass im Jahr 1987 mit Euro bezahlt wird, dieser Fehler ist wohl durch alle Lektorate hindurch verborgen geblieben. Aber auch so mancher Fehler in der Rechtschreibung hätte durchaus gefunden werden dürfen.

Mit diesem Buch hat der Autor ein interessantes Stück Zeitgeschichte in einen Roman gebracht, der trotz aller Fiktionalität eng an den tatsächlichen Gegebenheiten bleibt. Das ist, trotz einiger Fehler, ganz spannend geraten, so dass ich das Buch gerne weiter empfehle und vier von fünf Sternen vergebe.