Die Stille nach dem Schrei

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missy_86 Avatar

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In dem Buch geht es um Irene, deren Sohn Jonas von ihrem Stiefbruder Martin umgebracht wurde. Während des Prozesses sagt Martin aus, er habe Jonas dabei erwischt, wie er einen anderen Jungen erst misshandelt und dann getötet hat und ist daraufhin ausgerastet. Außerdem habe sein eigener - inzwischen verstorbener - Vater ihn als Kind selbst misshandelt. Die Richter glauben ihn und verurteilen ihn nur wegen Körperverletzung mit Todesfolge. Doch Irende kann das einfach nicht glauben. Hatte sie ihren Mann so falsch eingeschätzt? Und hatte sie tatsächlich nicht gemerkt, was in ihrer eigenen Familie vorging?
Außerdem ist da noch Tina, die Martin vor einigen Jahren kennen und dann wieder aus den Augen verloren hat. Als die ersten Nachrichten über seine Festnahme auftauchten, hat sie sich wieder an ihn erinnert und alles genau verfolgt.

Der Schreibstil gefällt mir außerordentlich gut und auch die verschiedenen Zeitstränge. So weiß man schon von Anfang an, dass Tina noch eine größere Rolle zu Teil werden wird als nur die des verliebten Teenagers. Außerdem kann man so gut mit Irene mitfühlen! Wie muss es wohl sein, wenn man nicht mal seinen eigenen Instikten und Gefühlen trauen kann - und denen anderer schon gar nicht? Als wäre es nicht schon genug, sein Kind durch einen Mord zu verlieren...
Martin scheint mir eindeutig krank zu sein. Wie er beschreibt, dass er sich Gesten und Kommentare von anderen abschaut, weil er sie selbst nicht interpretieren kann... Ich fürchte, auch wenn am Ende doch noch der richtige Täter offenbart wird, ein richtiges Happy End wird es wohl nicht geben.

Ich bin auf jeden Fall total gespannt auf das Buch und werde es mir in jedem Fall kaufen. Erinnerung an den Erscheinungstermin habe ich mir schon eingespeichert :-)