Jagd auf einen pädophilen Mörder

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buecherfan.wit Avatar

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Drei Jahre nach dem Tod ihres  ihres Mannes Joachim erlebt Irene Werneck eine neue Katastrophe: ihr Stiefsohn Martin tötet ihren 14jährigen Sohn Jonas aus der Ehe mit Joachim, angeblich weil dieser den 10jährigen Joey ermordet hatte. Der Richter glaubt Martin und verurteilt ihn nur wegen Körperverletzung mit Todesfolge zu 6 Monaten, die mit der Untersuchungshaft bereits abgegolten waren. Martin kehrt nach Hause zurück zu Irene, die ihn schwer beschuldigt hatte.

Erzählt wird aus drei verschiedenen Perspektiven. Der Roman beginnt mit dem Bericht einer zunächst unbekannten Ich-Erzählerin. Es handelt sich um die knapp 19jährige Tina Mahlbach, die sich in Kürze umbringen will, aber erst wenn sie ihren Bericht an Polizist Schneider abgeliefert hat. Dies tut sie, um ihren kleinen Bruder Benny vor Martin und seinem Freund zu schützen. Außerdem wird aus Martins und Irenes Sicht erzählt. Schon nach den ersten Seiten ist klar, dass es sich um keinen Whodunit handelt. Es gibt in allen Darstellungen genügend Hinweise, dieunterstreichen, dass Martin gefährlich ist, ein pädophiler Mörder. Das zeigt nicht zuletzt auch der aus seiner Sicht geschriebene Abschnitt mit den Hinweisen auf seine Verstellung und die Manipulation seiner Mitmenschen und seine perversen Gewaltfantasien, als er im Gefängnis das Foto betrachtet, das den 11jährigen Sebastian zeigt, den Sohn seines Zellengenossen. Der Täter steht also fest, es geht also nur noch darum, ihm seine Schuld nachzuweisen und ihn hinter Gitter zu bringen. Der Leser rechnet mit gefährlichen Situationen für Irene und Tina Mahlbach sowie vermutlich weitere kleine Jungen, die sich Martin als Opfer aussucht.  Das ist nicht uninteressant und einigermaßen spannend, aber im Ganzen ziemlich absehbar.