Sonntäglicher Tatort

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buchina Avatar

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Der erste Roman einer Drehbuchautorin u.a. für den Tatort hört sich erst einmal spannend an. Die ersten Sätze klingen erst einmal sehr dramatisch, aber auch verwirrend. Ein bisschen schade fand ich, dass schon im 2. Kapitel klar ist, dass Martin der Böse ist. Ich finde es viel raffinierter, wenn ich im Unklaren gelassen werde und rätseln muss.

Die Perspektivwechsel sind gut gemacht, so dass ich immer weiterlesen wollte, wie es bei der und der Person weitergeht. Es wird auch nicht doppelt erzählt, wie das bei diesen Wechseln schnell passieren kann, sondern der Erzählfluss geht kontinuierlich weiter. Eigentlich bin ich kein Freund von dem allwissenden Erzähler, der immer wieder Bezug zum Ende nimmt. Aber diesmal ist es ganz gut, weil man doch das vorausgesagte verhindern sehen will.

Die Hauptfigur ist mir leider nicht so sympathisch. Im Moment bin ich überhaupt kein Freund pubertierenden Figuren, obwohl diese noch ok ist. Die Mutter Irene ist meines Erachtens gut getroffen, vor allem in ihrem Zwiespalt.

Insgesamt merkte ich aber auch, dass die Autorin Erfahrung mit Drehbüchern für deutsche Krimis hat. Die ganze Atmosphäre wirkt fast wie ein sonntäglicher Tatort, was nicht schlimm ist.