Verliebt in einen Mörder

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mammutkeks Avatar

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... und Kinderschänder ist die 18jährige Tina, die bereits im ersten Kapitel ihren kommenden Tod voraussagt und einem Herrn Schneider, höchstwahrscheinlich einem Polizisten, von ihrer Liebes- und Leidensgeschichte erzählt und vor allem darum bittet, dass er ihren 7jährigen Bruder Benny schützen möge.

Verliebt ist sie in den fast freigesprochenen Martin, den seine Mutter Irene des Mordes an seinem Halbbruder Jonas und an einem bislang unbenannten 10jährigen Jungen angeklagt hat. Martin ist es jedoch gelungen, das Gericht und auch die interessierte Gesellschaft von seiner Version der Geschichte zu überzeugen. Er kommt zurück in sein Elternhaus - wo seine Stiefmutter Irene nicht auf ihn wartet, sondern die Konfrontation mit ihm befürchtet.

Dieser erste Roman von Isolde Sammer ist genial konstruiert. Durch die wechselnden Perspektiven erhält man vielfältige Einblicke in die verschiedenen Figuren. Der Einstieg in die Geschichte ist so gewählt, dass man sofort im Geschehen ist - und fast atemlos die Seiten umblättert und weiter liest. Es ist deutlich zu merken, dass die Autorin seit langem als Drehbuchautorin arbeitet - sie hat ein Gefühl für Brüche, für Dialoge und für die Personengestaltung.

Für mich ein unbedingt lesenswerter Psychothriller, bei dem ich davon ausgehe, auf den nächsten gut 400 Seiten genauso gut unterhalten zu werden.