Verliebt in einen Psychopaten

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metalpanda Avatar

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Der Roman beginnt mit dem Brief der achtzehnjährigen Tina an einen "Herrn Schneider". In dem Brief sagt Tina, dass sie sterben wird. Zunächst verwirren die Zeilen etwas, aber die Geschichte packt einen sofort.

Tina ist in Martin, einen freigesprochenen vermeintlichen Mörder, verliebt. Er hat sie mal vor Hänseleien ihrer Mitschüler beschützt. Die nächste Begegnung mit ihm hat Tina, als im Fernseher ein Bericht über die Gerichtsverhandlung anlässlich seiner Tat läuft...

Die Geschichte wird aus zwei Perspektiven erzählt. Einerseits aus der Sicht von Tina, auf der anderen Seite kommen Martin und seine Stiefmutter ins Spiel. Aus den Gedanken von Martin kann man vermuten, dass er auf kleine Jungs steht, aber davon ahnt Tina natürlich nicht und wartet stundenlang vor seinem Haus, um ihren Schwarm zu treffen...

Die Geschichte ist nicht nur spannend geschrieben, sondern auch allgegenwärtig. Die Mutter von Tina - eine Dauerarbeitslose, die sich die Arbeitslosigkeit zur Gewohnheit gemacht hat, ihre Kinder vernachlässigt und wechselnde Partner hat, um mit den Alimenten ihre Sozialhilfe aufzupolieren. Leider kein exotisches Beispiel, sondern eine Situation, die heutzutage durchaus zur Realität gehört. Der Leser bekommt sofort Mitleid mit Tina, die sich rührend um ihren kleinen (Halb-)Bruder Benny kümmert und in ihrem Brief an Herrn Schneider nur darum bittet, den Kleinen zu retten.

Warum muss Tina sterben und wer ist dieser Herr Schneider? Ist Martin tatsächlich unschuldig? Das sind alles Sachen, die wohl erst am Ende des Romans aufgeklärt werden, aber ab den ersten Seiten der spannenden Lektüre allgegenwärtig sind. Man möchte auf jeden Fall die Auflösung erfahren....