Was geschah wirklich?

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Ab der ersten Seite fühlt man sich in den Bann der Geschichte gezogen. Die Ereignisse werden aus drei unterschiedlichen Erzählperspektiven berichtet, aus der Sicht von Tina, einem ehemals verliebten Mädchen, von Martin, dem Mörder und von Irene, seiner Stiefmutter.
 

Zu Beginn erleben wir Tina, die Angst um ihren kleinen Bruder Benny hat, deshalb schreibt sie einen Bericht für den Polizisten Schneider, denn sie befürchtet, dass sie nicht mehr lange zu leben hat.
 

Ein Szenenwechsel erfolgt und wir erleben Martin, der im Untersuchungsgefängnis sitzt und auf sein Urteil wartet. Er hat seinen 14jährigen Halbbruder Jonas getötet. Eine Tat im Affekt, weil er Jonas bei dem Mord an den 10jährigen Joey überrascht hatte. Entspricht das der Wahrheit oder hat er einen Doppelmord zur Vertuschung seiner eigenen Straftat begangen? Er beteuert seine Unschuld. Das Gericht glaubt ihm, so dass er nur verurteilt wird wegen Körperverletzung mit Todesfolge und aus dem Gefängnis frei kommt.
 

Irene kann die Aussagen ihres Stiefsohnes nicht glauben, dass ihr Mann Martin jahrelang missbraucht haben soll, ohne dass sie es gemerkt hätte und ihr Sohn Jonas die pädophilen Eigenschaften ihres Mannes geerbt haben soll. Irene ist fassungslos und will der Wahrheit auf den Grund gehen.

Isolde Sammer hat in ihrem spannenden Psychothriller ein brisantes Thema angeschnitten: Missbrauch und Gewalt in der Familie. Eine Geschichte, die einen abstößt und gleichzeitig fesselt. Die Leseprobe ließ sich sehr flüssig lesen und baute von Beginn Spannung auf, die permanent gehalten wurde. Ein hervorragender Erstlingsroman, der vermutlich ein echter Pageturner ist.