Würdevoll, mystisch, mitreißend erzählte Geschichte der Quilombolos

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Das Buch gibt ungeahnte, tiefe Blicke in die Welt der Quilombolos (Name der Nachfahren entlaufener Sklaven in Brasilien) über mehrere Generationen. Itamar Vieira Junior, Geograph und Ethnologe, gelingt es in seinem Erstlingsroman sowohl die historische Geschichte der Befreiung aus der Sklaverei, als auch die damit einhergehenden sozialen Spannungen und Konflikte und zudem die mystische Welt der Heiler und die Kraft der Verzauberten darzustellen.
Zwei Schwestern versuchen das Geheimnis ihrer Großmutter zu lüften und verletzen sich dabei schwer, so sehr, dass eine von ihnen nie mehr sprechen wird können. Anhand der Lebenswege der Schwestern, ihres Vaters und ihrer Großmutter werden die Alltagskämpfe um Nahrung, körperliche Übergriffe und fehlender Gerechtigkeit aufgezeichnet. Es wird zudem ein philosophischer Rahmen zwischen dem Arbeiten auf der Fazenda, dem Land, das die Familien über Jahre formten, das sie ernährte und mit dem sie energetisch verbunden sind hin zu dem Aufbruch zu neuen Möglichkeiten in der Stadt gespannt. Dem Vergessen alter Traditionen und doch der Wiederkehr ähnlicher Situationen, die in jeder Generation den gleichen Mut erfordern.
"Dann spürtest du, dass der Klang der Welt schon immer deine Stimme gewesen war".
Ein Buch, das auf Grund seiner historischen Grundlagen, seiner spannenden Familiengeschichte, aber auch auf Grund seiner mystischen, wunderschönen Sprache eine wahre Bereicherung im Leseschatz darstellt.