Auf spannende Art lehrreich

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andrea1210 Avatar

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In Jo Fergusons Leben läuft es in letzter Zeit nicht sonderlich gut: ihre Beziehung zu ihrem Mann Simon scheiterte, weil sie ihn mit einer Internetfreundschaft betrogen hatte. Und ihr Job als Journalistin gestaltet sich bis auf einen skandalösen Artikel bisher als belanglos. Eigentlich würde sie ohne Rücklagen auf der Straße stehen, doch ihre langjährige, wohlhabende Freundin Tabitha lässt sie für einen Freundschaftspreis an Miete bei sich wohnen. Tabithas Wohnung strotzt voll technischer Helferlein, die einem das Leben leichter, unkomplizierter und einfacher machen sollen. Doch aus unerfindlichem Grund fangen die Geräte an selbstständig zu agieren: Electra liest Gedichte vor, schaltet das Licht an und aus, schickt eigenständig Hass-Mails an die wenigen Freunde die Jo noch hat, macht Jo auf Twitter zur Hassfigur und erpresst sie mit einer Information über ihre Vergangenheit. Jo beginnt an ihrem Verstand zu zweifeln und sucht verzweifelt nach der Person, die ihr das angetan hat.

Dieses Buch macht einem klar, welche große Macht digitale Medien haben. Um uns in allen Lebenslagen helfen zu können und uns zu unterstützen, sammeln sie ein gigantisches Wissen über uns. Sie laufen „passiv“ im Hintergrund die ganze Zeit mit und warten auf ihren Einsatz. Das wäre soweit kein Problem. Doch wie wir aus Jos Fall lernen, kann man sich diese Mittel leicht zu Nutzen machen. Jos gesamtes Leben wird durch Electra zerstört: sie verliert ihre Freunde, ihr Vertrauen in sich, ihre Mutter, ihren Beruf und Ansehen. Und das alles durch manipulierte technische Apparate.

Ich denke, dass dieses Buch mich viel lehren konnte. Technik macht einem das Leben vielleicht leichter. Aber man sollte sich nie abhängig von ihr machen. Dinge, wie den Lichtschalter anzumachen, das können wir denke ich selbst, ohne dass es uns belastet. Wir sollten bezüglich unseres Medienkonsums wachsam sein, was und wie viel wir von uns Preis geben wollen.

Ich fand die Idee, die Pointen und das unerwartete Ende im Buch großartig! Der eine fehlende Stern lässt sich dadurch begründen, dass mir Jo nicht unbedingt sympathisch war und ich ihre Handlung manchmal nur schwer nachvollziehen konnte.