Positiv überrascht

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Die Wohnung, in der Jo derzeit unterkommt, ist mit der neuesten Technik ausgestattet. Alles funktioniert "smart", vor allem dank den sprachgesteuerten Home-Assistents Electra und Co. So richtig anfreunden konnte sich Jo mit diesem Smart-Home noch nie, doch als die Geräte enthüllen, was sie alles über Jo wissen, sich gegen sie verschwören und scheinbar ein bösartiges Eigenleben entwickeln, beginnt die psychologische Kriegsführung gegen Jo Fergusson.
Die ersten Pluspunkte bekommt dieses Buch für das gelungene Cover, welches mich durchaus zu einem Blindkauf animieren könnte. Der Schreibstil ist meiner Meinung nach genau richtig für einen Psychothriller, simpel, aber keineswegs plump. Deshalb, und auch wegen der schnell einsetzenden Spannung, lässt sich das Buch super schnell runterlesen. Zuerst war ich skeptisch, ob die Spannung sich dann noch über den Lauf des Buches steigern lässt. Diese Skepsis war total unbegründet, der Spannungsverlauf steigt linear bis zum Final Showdown. Gefesselt wird der Leser vor allem durch die Einblicke in Jos Psyche und die Veränderung derer durch die Home-Assistents. Für mich war die Auflösung absolut unvorhersehbar, ich schwankte ständig zwischen "Jemand macht Jo fertig", "Sie verliert den Verstand" und "Die Technik entwickelt ein Eigenleben und befindet sich auf einem Rachefeldzug". Besonders packend ist die Story wohl auch, da Tremayne mit den Ängsten unserer Zeit spielt. Viele von uns nutzen Smarttechniken schon lange ganz selbstverständlich, das Smartphone ist bei den meisten von uns nicht mehr wegzudenken. Während des Lesens beäugt man die Technik plötzlich misstrauisch und fragt sich, könnte mir das auch passieren?