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Revolutionäre Umtriebigkeiten

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heike lohr Avatar

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Dem Autorenpaar Börjlind gelingt ein gutes Buch, das durch die unterschiedlichen Personen, die ihre Geschichte haben und erzählen, ein eindrucksvolle Charakterbild dieser Menschen in dieser eher ländlichen Gegend von Schweden geben. Es geht dabei nicht nur, um die revolutionäre Umtriebe, die in einem Gasthaus geplant werden, wobei eine Schachtel mit ekelhaftem Inhalt eine Rolle spielt. Es geht auch um das Privatleben einer Polizistin, die ihrem Freund in diese Gegend folgt und nun muss er ins Ausland fahren, um dort zu arbeiten. Als sie im Wald etwas hört und sich umsieht, verliert sie ihr grünes Haarband. Das scheint bedeutungsvoll zu sein und erweckt das Interesse des Lesenden, welcher sich natürlich fragt, wie es denn weitergeht. Die Mutter des Kindes, das in kurzer Zeit - weil ihre Babysitterin nur einen Sprung ins Haus geht und bei der Rückkehr tot von ihrem Vater und ihrer Babysitterin tot aufgefunden wird, erfährt in der Yogastunde vom Tod ihres Kindes und kann nur noch ihren Schmerz herausschreien. Die Schlagworte: Ehre, Hierarchie, Disziplin und Treue, welche am verschwörerischen Stammtisch als Parolen ausgesprochen werden, haben einen sehr starken emotionalen Eindruck hervorgerufen - zumindest bei mir. Denn wenn ich diese Worte höre, denke ich sofort an den Nationalsozialismus, aber im Jahr 2005 beginnt diese fiktive Geschichte. Dabei mutet sich glaubwürdig und realistisch an. Auch wenn die Geschichte schön erzählt und konstruiert ist, fehlt mir ein Quäntchen von dem Schwung, der mich bei Büchern mitreißt und zum Weiterlesen bringt - ohne Rücksicht auf meinen Zeitplan.