Wo treibt die Srömung uns hin?

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holzfrieden Avatar

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Stockholm 2005, vier Männer in einer Bar, die nichts Gutes Vorhaben. Den Leser gruselts:
"Jeder der Männer zog einen, drehte ihn um und las dann den Namen, der darauf stand. Dann verbrannten sie die Zettel über der Kerze, einen nach dem anderen. Es dauerte eine Weile – gerade so lange, bis der Kellner mit der Bestellung wiederkam. Er stellte die vier Gläser auf den Tisch, platzierte kleine weiße Papierservietten daneben, dann verließ er die Nische wieder. Als er weit genug entfernt war, hoben die Männer ihre Whiskygläser, sahen einander an und erklärten alle im gleichen gedämpften Ton:
»Ehre.«
»Hierarchie.«
»Disziplin.«
»Treue.« " (S. 9)
Schonen , 8 Jahre später - ein kleines Mädchen - für wenige Minuten aus den Augen gelassen - tot.
Die Mutter des Mädchens ist Thailänderin, der Vater arbeitet in einer Flüchtlingsunterkunft. Olivia Rönning, Polizistin, ihrem Freund zuliebe in die Einöde Schonens gezogen, steht so ziemlich allein mit ihrer positiven Einstellung zu multikulti da. Hat der Mord einen rassistischen Hintergrund? Geht man davon aus, dass die Anfangsszene des Buches eine Bedeutung für die Handlung hat, muss diese Frage wohl mit "ja" beantwortet werden. Betrachtet man nun auch noch den Titel des Buches, kann man nur vermuten, dass mit "Die Strömung" nicht nur das unruhige Meer gemeint ist.
Ich glaube, dass Cilla und Rolf Börjlind einen wirklich spannenden Krimi geschrieben haben!