Schwarze Dämmerung und Weiße Vergeltung

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zoe2018 Avatar

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Endlich ein neuer Fall für Olivia Rönning und Tom Stilton. Denn „Die Sprungflut“ und „Die dritte Stimme“ hatte ich mit Begeisterung verschlungen.

Cilla und Rolf Börjlind gehen gleich in medias res. Schonen, Südschweden: Die dreijährige Emelie wird in ihrem Sandkasten brutal ermordet, als die Großmutter kurz zum Telefonieren im Haus ist. Emelie wurde aus Ghana adoptiert. Liegt hier das Motiv? Kurz darauf wird in Stockholm ein kleiner Junge getötet. Wo ist die Verbindung? Bald ist klar, dass die bestialischen Kindermorde etwas mit dem ungelösten Fall der schwangeren Edelprostituierten Jill zu tun haben.

Handelt es sich um die Taten einer rassistischen Zelle namens ‚Vit Vedergällning‘ (Weiße Vergeltung)? Oder war es doch die obskure Sekte? Olivia, die jetzt für die Polizei in Höganäs in Südschweden arbeitet und ihr sympathischer Ex-Kollege Tom ermitteln. Plötzlich verschwindet auch noch die hochschwangere Jenny. Eine verzweifelte Suche beginnt…

Cilla und Rolf Börjlind haben „Die Strömung“ erneut routiniert in Szene gesetzt. Gleich mehrere Erzählstränge gilt es zu verfolgen. Eine komplexe und spannende Geschichte über menschliche Abgründe. Brisant und aktuell. Die Figurenzeichnung ist glaubhaft und durchdacht. Auch Mette Olsäter und Abbas el Fassi sind wieder mit dabei.

Durch Rückblenden in die Vergangenheit nimmt die Geschichte viele überraschende Wendungen, bis zum unerwarteten Ende. Allerdings fand ich die Story nicht so gut wie die beiden Vorgänger. Auch passt der deutsche Titel meines Erachtens nicht. Der Originaltitel lautet: ‚Svart gryning‘ was so viel bedeutet wie ‚Schwarze Dämmerung‘. Und tatsächlich geht es in einem Buch des toten Sektenführers Stellan Eklind um genau das: „Eine düstere Morgendämmerung.“

Fazit: Krimi-Spannung aus Schweden. Faszinierend düster!