Zwischen den Stühlen
Viele Jahre ging es mir wie der Autorin. Ich war dauernd auf der Suche, nach dem Ort, an den ich gehöre. Dann kam Couchsurfing in mein Leben und ich lernte andere Länder und ihre Bewohner nicht nur intensiver und ungeschminkt kennen, sondern beschäftigte mich auch noch einmal anders mit meiner eigenen „Heimat“, um sie meinen Besuchern bestmöglich zu vermitteln. Dabei stellte ich fest, dass ich zumindest in Deutschland richtig bin. Ob es mir gefällt oder nicht… Dann musste ich 3 Monate auf der Schwäbischen Alb verbringen. Seit meiner Rückkehr weigere ich mich fast, Aachen für mehr als 24 Stunden zu verlassen. Aber „zu Hause“ fühle ich mich dennoch nicht… Diese innere Zerrissenheit spüre ich auch bei der Autorin. Und auch bei ihr stehe ich zwischen den Stühlen. Mal halte ich sie für übertrieben selbstdarstellerisch und im nächsten Moment denke ich, dass ich selbst meine Gefühle nicht besser hätte ausdrücken können und bin ihr dankbar für die Erkenntnis. Dass dieser Gedankenspaziergang auch noch in Paris beginnt, hat für mich doppelte Bedeutung. Denn in Paris habe ich solch konträre Erfahrungen gesammelt, wie an keinem anderen Ort der Welt. Paris hat mich immer wieder herzlich in die Arme geschlossen und mit roher Gewalt auf den Boden geschleudert. Und dabei ist er nur 2 Stunden entfernt. Vielleicht hilft mir dieses Buch, meinen Frieden mit den Dingen zu schließen.