Manchmal fast zu ehrlich, aber genau deswegen gut

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
tanja_1983 Avatar

Von

„Die Suche nach Zuhause“ hat sich für mich ein bisschen angefühlt wie ein Gespräch mit einer Freundin, die man lange nicht gesehen hat. Marie Luise Ritter schreibt sehr direkt und offen, über ihre Kindheit, über das Gefühl, nirgends so richtig dazuzugehören, über Ängste und Sehnsüchte, über Reisen und Ankommen. Dabei ist das Buch kein klassischer Ratgeber und auch kein Roman, sondern eher ein offenes Nachdenken in Textform.
Vieles hat mich berührt, manches auch irritiert. Gerade weil sie sich so verletzlich zeigt, hatte ich manchmal das Gefühl, fast zu nah dran zu sein. Aber das ist auch eine Stärke: Es fühlt sich echt an.
Ich gebe vier Sterne, weil mich nicht jeder Text gleich stark mitgenommen hat, manche Gedanken kreisen ein bisschen zu sehr um sich selbst. Aber ich hab viel mitgenommen, über mich nachgedacht, und an mehreren Stellen genickt. Ein ehrliches Buch übers Suchen, und darüber, dass man sich selbst mitnehmen muss, wenn man irgendwo ankommen will.