Paris zwischen Poesie und Alltag

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern
kat.d. Avatar

Von

Marie-Luise Ritter erzählt offen von ihrem Leben in Paris und verbindet das mit der Frage, wo man sich zugehörig fühlt.

Gerade ihre poetischen Beobachtungen mochte ich sehr: die Art, wie sie Stimmungen einfängt, wie sie durch die Stadt streift und kleine Momente wichtig macht.

An anderen Punkten verliert die Erzählung jedoch an Tempo. Vor allem die ausführlichen Passagen zur Wohnungssuche lenken den Blick von der eigentlichen Frage weg.

Dort stehen Abläufe im Vordergrund, die zwar nachvollziehbar sind, aber für wenig Tiefe sorgen. So entsteht ein deutlicher Wechsel zwischen dichten, nachdenklichen Szenen und Kapiteln, die eher wie Alltagsprotokolle wirken und das Thema etwas verwässern.

Am überzeugendsten ist das Buch immer dann, wenn die Autorin bei ihren Gefühlen und Beobachtungen bleibt – dort findet es seinen stärksten Ton.