Von Sehnsucht und Menschen, die bleiben.

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
buchpause Avatar

Von

„Auf dieser Suche zog es mich nach Paris. Seit Jahrhunderten lebt die Liebe dort an der Seine. Vielleicht ist es einer dieser Träume, die uns alle vereinen: einmal im Leben in Paris gelebt zu haben.“

Marie Luise Ritter nimmt uns genau dahin mit. In ihren Traum von einem Leben in Paris. Der Leser begleitet sie bei den banalen Dingen wie der Wohnungssuche, lacht mit ihr an Abenden voller Rosé und Freundschaft und darf bei alledem in ihre Gefühlswelt und das Pariser Lebensgefühl eintauchen. Die Leseprobe hatte mich gleich zu Anfang überzeugt, weil auch ich mir immer in Urlauben oder bei Auslandsaufenthalten die Frage stelle, ob dieser oder jene Ort ein guter Platz zum Leben wäre. Und ganz wie die Autorin definiere ich „leben“ dabei weniger als ein „für immer“, sondern mehr als „ein paar Monate oder Jahre“. Das Lebensgefühl des Buches und die Gedanken der Autorin waren mir daher immer nah, egal ob sie sich in eher abstrakten Gedanken zur Frage nach dem Zuhause verliert oder eben „nur“ an der Seine radelt.
Der Schreibstil ist leicht, man könnte es schnell herunterlesen, wenn nicht die immer wiederkehrenden Fragen der Autorin zum Suche und Finden, zu Heimat und Heimweh, zu Freundschaft und Liebe den Leser zum Nachdenken anregen würden. So habe ich immer wieder lächelnd darüber sinniert, wie ich selbst wohl ein Leben in Paris, München, New York oder auch nur in einem Dorf in Kanada gestalten würde. Es war eine wunderbare Reise mit vielen Träumen und Ideen. Teilweise auch gnadenlos ehrlich. Wer schon einmal fremd war in einer Stadt, wird ihre Gefühle aber nachvollziehen können.

Absolute Leseempfehlung für alle, die sich irgendwie überall Zuhause fühlen und doch noch auf der Suche sind.