Die Bösen und die Guten

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xirxe Avatar

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Welch eine Ansammlung von unangenehmen Zeitgenossen. Erskine, der Chef einer Pharmafirma, kennt nur ein Ziel: maximalen Profit. Menschenleben ist zweit-, nein, vermutlich sogar dritt- oder viertrangig, denn Geld verdienen lässt sich nur dort wo es sitzt: in den Industrieländern mit ihren millionenfach verbreiteten Zivilisationskrankheiten. Entwicklungsländer sind von vornherein uninteressant, egal wieviele Menschen dort an möglicherweise heilbaren Krankheiten sterben. Auch sonst ist Erskine nicht gerade ein Sympathieträger. Seine Frau betrügt er wo es nur geht, bevorzugt mit sehr jungen Mädchen. Selbst vor der Tochter seines Geschäftsfreundes machte er nicht halt, doch als er die Beziehung beendete und sie sich umbrachte, war dies das Ende der gemeinsamen geschäftlichen Transaktionen. Der Vater wurde abserviert und seitdem herrscht der blanke Hass zwischen diesen beiden Männern.
Dann gibt es noch Professor Friederikson, ein weltberühmter Parasitologe, der bereits seit Jahrzehnten an einem Impfmittel gegen Malaria forscht, bisher jedoch ohne Erfolg. Doch als eine junge Frau nun scheinbar kurz vor dem Durchbruch in dieser Sache zu stehen scheint, unternimmt er alles um sie daran zu hindern. Wichtiger als ein erfolgreiches Impfmittel ist für ihn, dass niemand anders den Erfolg hat.
Und dann gibt es noch den merkwürdigen Mann im Flieger von New York nach Amsterdam, der offenbar nichts Gutes im Sinne hat, als er mit seiner Plastikdose die Businessklasse betritt...
Die Fronten sind schon ziemlich geklärt: Auf der einen Seite die eiskalte Welt des Kapitals, in der auch bei Pharmafirmen lediglich die Rendite im Vordergrund steht und dann lange nichts. Und der ehrgeizige Professor, dem sein persönlicher Erfolg wichtiger ist als die mögliche Rettung vieler tausend Menschen. Die andere Seite (die Guten ;-)) wäre dann die Kunst mit deren Vertreter Max, der mit all der Wissenschaft und Gewinnmöglichkeiten nichts am Hut hat sowie Erica, die (natürlich) ohne Eigennutz daran interessiert ist, mit ihrem Impfstoff Malaria zu besiegen. Spannend geschrieben ist das Ganze, sodass zu hoffen bleibt, dass die recht deutliche Schwarz-Weiss-Aufteilung des Beginns im Verlauf der Handlung nicht überhand nimmt. Ach ja, es wäre das Risiko wert ;-)