Drei Generationen ringen um die Mutter-Tochter-Beziehung

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„Die Summe unserer Teile“ von Paola Lopez war für mich ein Roman welcher sich absolut mühelos, fesselnd und dabei trotzdem tiefgründig las. Die Geschichte dreht sich um das Leben drei starker, unabhängiger, aber doch auch verletzlicher Frauen. Nicht immer ist das Verhalten der Protagonistinen sympathisch, aber sie sind finde ich alle drei authentisch, was mir wichtiger ist. Über unterschiedliche Lebensabschnitte hinweg bekommen wir jeweils kurze Einblicke wobei die Perspektive mehrmals wechselt und so bleibt die Geschichte insgesamt fragmentarisch. Eigentlich logisch, denn für drei vollständige Biografien müsste das Buch deutlich dicker sein. Das ein oder andere Kapitel mehr, wäre allerdings trotzdem toll gewesen. Klarer Mittelpunkt der Geschehnisse sind die jeweiligen Mutter-Tochter-Beziehungen, aber auch prägende Lebensereignisse der Frauen werden thematisiert. Insgesamt gefiel mir die Umsetzung der Autorin ausgesprochen gut. Thematisch scheut sie nicht vor schwierigen Themen zurück und in diesem Fall hat mich die Handlung immer wieder emotional aufgewühlt. Manche Szenen machen wütend, fassungslos und regen doch zum Nachdenken an. All das spricht finde ich für den Roman. Auch sprachlich konnte mich das Werk begeistern. Der Schreibstil las sich angenehm flüssig und war doch gehoben und voller Finesse, was viel zum Lesevergnügen bei trug. Da mir das Buch bis auf wenige Kleinigkeiten sehr gut gefiel, vergebe ich gerne volle 5 Sterne und eine Leseempfehlung.