Mütter und Töchter

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heikek Avatar

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Auf dem Cover ist eine Frau im Profil zu sehen, das Gesicht selbst befindet sich allerdings außerhalb des Bildausschnitts. Der Titel ist das Fazit, das man nach dem Lesen aus dieser Geschichte zieht. Cover und Titel wurden passend gewählt und gefallen mir sehr gut.
Lucy lebt in Berlin und studiert Informatik. Berlin ist die Flucht vor ihrer Mutter, von der sie sich eingeengt fühlt. Lucy hat seit drei Jahren nicht mehr mit ihrer Mutter gesprochen, doch eines Tages steht plötzlich das verhasste Klavier aus ihrer Kindheit in ihrem WG-Zimmer. Der Absender ist Daria Krawczyk. Warum hat Lucys Mutter Daria den Mädchenname von Lucys Großmutter im Absender angegeben? Lucy weiß von ihrer Großmutter lediglich, dass sie aus Polen in den Libanon gefohen ist und dort eine angesehene Chemikerin war. Weder zu Polen noch zum Libanon hat Lucy einen Bezug, denn ihre Mutter hat den Libanon verlassen, um in Deutschland Medizin zu studieren und Kinderärztin zu werden. Aus einem Impuls heraus beschließt Lucy nach Sopot in die polnische Heimat ihrer Großmutter zu fahren. Sie erhofft sich auf dieser Reise Antworten zu finden, die allerdings anders ausfallen als gedacht.
Der Autorin, Paola Lopez, ist ein interessanter Debütroman gelungen. Nicht immer einfach zu lesen und vom Inhalt her nachdenklich. Aber er zeigt, dass durch Schweigen und/oder Lügen viele Missverständnisse entstehen, die Menschen von einander entfremden. Ein guter Roman über Mütter und Töchter.