Sehr schön geschriebene, aber doch komplizierte Mutter-Tochter-Beziehungen
In meiner eigenen Erfahrung sind Mutter-Tochter-Beziehungen vor allem eines: kompliziert. Wie oft habe ich mir als Kind anhören müssen, ich solle nur warten, bis ich selbst einmal Mutter bin und dann würde ich einiges besser verstehen.
In dem Roman von Paola Lopez geht es genau um diese generationalen Konflikte zwischen Großmutter, Mutter und Tochter. Der Roman beginnt aus der Perspektive von Lucy, der Tochter, die Informatik studiert und den Kontakt zu ihrer Mutter abgebrochen hat. Damit wird Lucy für die Leser*innen zur Protagonistin und man sympathisiert sofort mit ihr (vor allem wenn man selbst eine schwierige Beziehung zur eigenen Mutter hat). Anschließend lernt man als Leser*in aber auch die Perspektiven ihrer Mutter Daria, die 1988 in München Medizin studiert, und ihrer Großmutter Lyudmiła, die 1944 in Beirut nach ihrer Flucht aus Polen Chemie studiert, kennen. Dabei merkt man schnell, dass es nicht so einfach ist, wie eingangs gedacht, und jede der drei Frauen eine komplexe Geschichte hat, die auch Einfluss auf die Erziehung der eigenen Tochter bzw. Beziehung zur eigenen Mutter hat. Den Leser*innen des Romans wird dabei keineswegs eine Meinung aufgezwungen, die unterschiedlichen Perspektiven werden nicht entschuldigend oder erklärend, sondern stattdessen sehr nüchtern vermittelt.
Was mir neben der Darstellung der Komplexität von familiären Beziehungen besonders gut gefallen hat, war der sehr schöne sprachliche Ausdruck, in dem erzählt wird. Viele Sätze trafen mich direkt ins Herz. Auch das Cover finde ich sehr ansprechend.
Anfangs hatte ich meine Schwierigkeiten in das Buch hineinzufinden, da es mir sprachlich vorerst zu akademisch war. Außerdem konnte ich durch die ständigen Erzählperspektivenwechsel die drei Frauen kaum voneinander unterscheiden, was auch daran lag, dass sie alle im naturwissenschaftlichen Bereich arbeiten/studieren, und sich dadurch vor allem die ersten Kapitel sehr ähnlich lasen. Dieses erste Gefühl hat sich allerdings schnell geändert, und der Roman hat eine förmliche Sogwirkung auf mich entwickelt. Ich wollte unbedingt erfahren, wie alles miteinander zusammenhängt, und einige Stellen haben mich sehr bewegt. Das Ende hätte ich mir etwas anders gewünscht, aber auch das zeigte wieder, dass Mutter-Tochter-Beziehungen einfach nicht einfach sind.
Von mir gibt es für dieses Buch eine klare Leseempfehlung, auch wenn der Einstieg für mich etwas holprig war. Sprachlich und erzähltechnisch konnte es mich auf jeden Fall überzeugen, und inhaltlich habe ich mich in vielem wiederfinden können.
In dem Roman von Paola Lopez geht es genau um diese generationalen Konflikte zwischen Großmutter, Mutter und Tochter. Der Roman beginnt aus der Perspektive von Lucy, der Tochter, die Informatik studiert und den Kontakt zu ihrer Mutter abgebrochen hat. Damit wird Lucy für die Leser*innen zur Protagonistin und man sympathisiert sofort mit ihr (vor allem wenn man selbst eine schwierige Beziehung zur eigenen Mutter hat). Anschließend lernt man als Leser*in aber auch die Perspektiven ihrer Mutter Daria, die 1988 in München Medizin studiert, und ihrer Großmutter Lyudmiła, die 1944 in Beirut nach ihrer Flucht aus Polen Chemie studiert, kennen. Dabei merkt man schnell, dass es nicht so einfach ist, wie eingangs gedacht, und jede der drei Frauen eine komplexe Geschichte hat, die auch Einfluss auf die Erziehung der eigenen Tochter bzw. Beziehung zur eigenen Mutter hat. Den Leser*innen des Romans wird dabei keineswegs eine Meinung aufgezwungen, die unterschiedlichen Perspektiven werden nicht entschuldigend oder erklärend, sondern stattdessen sehr nüchtern vermittelt.
Was mir neben der Darstellung der Komplexität von familiären Beziehungen besonders gut gefallen hat, war der sehr schöne sprachliche Ausdruck, in dem erzählt wird. Viele Sätze trafen mich direkt ins Herz. Auch das Cover finde ich sehr ansprechend.
Anfangs hatte ich meine Schwierigkeiten in das Buch hineinzufinden, da es mir sprachlich vorerst zu akademisch war. Außerdem konnte ich durch die ständigen Erzählperspektivenwechsel die drei Frauen kaum voneinander unterscheiden, was auch daran lag, dass sie alle im naturwissenschaftlichen Bereich arbeiten/studieren, und sich dadurch vor allem die ersten Kapitel sehr ähnlich lasen. Dieses erste Gefühl hat sich allerdings schnell geändert, und der Roman hat eine förmliche Sogwirkung auf mich entwickelt. Ich wollte unbedingt erfahren, wie alles miteinander zusammenhängt, und einige Stellen haben mich sehr bewegt. Das Ende hätte ich mir etwas anders gewünscht, aber auch das zeigte wieder, dass Mutter-Tochter-Beziehungen einfach nicht einfach sind.
Von mir gibt es für dieses Buch eine klare Leseempfehlung, auch wenn der Einstieg für mich etwas holprig war. Sprachlich und erzähltechnisch konnte es mich auf jeden Fall überzeugen, und inhaltlich habe ich mich in vielem wiederfinden können.