Bücherwurm-Spannung

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chari Avatar

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Zu Beginn schien die Geschichte ein japanischer Katie Fforde-Herzschmerz-Liebesroman zu sein. Liebe, Betrug, Enttäuschung und Flucht. Dies verblüffte mich ob des Titels des Romans und des ansprechend gestalteten Buchcovers. Es fesselte auf Anhieb mein Auge: Bücher, Katzen, farbenfroh und ein verträumter Blick aus dem Fenster.
Doch die enttäuschte Liebe bildet nur die Folie für die Handlung, welche sich entfaltet und somit eine spannende Geschichte erahnen lässt.
Der von Anfang an auf den Punkt gebrachte, nüchterne Stil spiegelt den Charakter der Protagonistin wieder. (Sie betont ihr Unvermögen, ihre Gefühle zu zeigen.) Doch eben jene kann der Leser ohne Schwierigkeiten nachempfinden. Und so wie das bis zum Tag X vor sich hin plätschernde, graue, eintönige Leben, mit dem sich Takako arrangierte, aus den Fugen gerät und dadurch am Fahrt gewinnt, so beschwingter werden auch der Schreibstil und die allgemeine Atmosphäre.
Ein Pluspunkt sind überdies das Lokalkolorit und die wissenswerten Informationen über Jinbocho und die japanische Literatur.
Das Lesen bereitet Freude. Eine kurzweilige, gefällige Lektüre. Eine sympathische Hauptcharaktere, die sich "ins All katapultiert" fühlt, dadurch jedoch schätzungsweise lernen wird, stärker werden wird, facettenreicher werden wird. Der "Geruch der Vergangenheit" den sie, mit dem Leser, in diesem "Eldorado für Büchernarren" wahrnimmt, macht neugierig auf mehr. Auf mehr des literarischen Elysiums in Japan und auf die Entwicklung der Charaktere.