Ein beeindruckendes Debüt, nicht nur für Japan-Fans und Büchernarren

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juliav Avatar

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Die Coverillustration, die wirkt wie eine mit Wasserfarben kolorierte Tuschezeichnung, gefällt mir ausgesprochen gut. Sie zeigt den titelgebenden japanischen Buchladen; über dem Verkaufsraum sitzt im ersten Stock eine junge Frau am Schreibtisch und schaut versonnen aus dem Fenster. Zwei Katzen, eine schwarze und eine gefleckte, dürfen natürlich auch nicht fehlen. Die Illustration passt in meinen Augen perfekt zum Buch, so klar und aufgeräumt wie diese ist auch der Erzählton.

Die Leseprobe hat mich sofort gefesselt, der Autor fackelt nicht lange: Ein kurzer Prolog, dann kommt auch schon, noch auf der ersten Seite, der Moment, der die Handlung in Gang setzt: Die 25-jährige Takako wird überraschend und auf hinterhältige Weise von ihrem Freund verlassen; sie kündigt ihren Job und verfällt in Depressionen. Da sie ohne Job die Miete für ihre Wohnung nicht länger aufbringen kann, zieht sie zu ihrem alleinstehenden, etwas spleenigen Onkel, der eine antiquarische Buchhandlung in Tokio führt, in das Zimmer über dem Laden.

Satoshi Yagisawa erzählt unaufgeregt, auf eine ruhige, beiläufige Art, sparsam durchsetzt von Bildern, die Takakos Gefühlslage umso deutlicher illustrieren: „Ich fühlte mich wie ins All katapultiert.“ Sein Stil erinnert mich ein wenig an Haruki Murakami.

Natürlich möchte ich jetzt unbedingt wissen, wie es mit Takako weitergeht – wie sie ihre tiefe Krise überwindet, und welche Rolle der Buchladen ihres Onkels dabei spielt!

Ein beeindruckendes Debüt, sicherlich nicht nur für Japan-Fans und Büchernarren.