Ein grandioses Buch und eine wichtige Botschaft!

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Wir befinden uns im Paris des 19. Jahrhunderts. Frauen müssen aufpassen, was sie tun oder was sie sagen: Zu schnell kann es passieren, dass sie von Vätern, Ehemännern, Müttern oder Schwiegermüttern in die größte psychiatrische Anstalt in ganz Paris eingewiesen werden, die Salpêtrière. Hier werden nicht nur "Geisteskranke" untergebracht. Vor einem interessieren (männlichen!) Publikum werden auch öffentliche Lehrveranstaltungen durchgeführt, in denen die "Insassinnen" eine ganz eigene Rolle spielen (müssen).

Wir lernen Louise kennen, die bereits seit einigen Jahren in der Salpêtrière ihr Leben fristet und auf ein besseres hofft. Außerdem erzählt die Autorin von der jungen, willensstarken und klugen Eugenie, die sich plötzlich ebenfalls hinter den Anstaltsmauern sieht - und mit einer besonderen Gabe gesegnet ist. Und auch die Krankenschwester Genevieve lernen wir kennen, die die Wissenschaft liebt und immer noch um ihre verstorbene Schwester trauert.

Vicotria Mas erzählt eine tiefgründige Geschichte dieser und noch mehr Frauen der damaligen Zeit, die verstörender kaum sein könnte. Dennoch hinterlässt sie in einem ein gutes Gefühl. Sie schreibt in einer wunderbaren Sprache, das Buch ist flüssig und leicht zu lesen.

Eine große Empfehlung an alle, die vor schwierigen Themen nicht zurückschrecken und auch mal über den Tellerrand schauen möchten!