Erschreckendes in eleganter Verpackung

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Das Buch beschäftigt sich mit den Restriktionen, denen Frauen Ende des 19. Jahrhunderts ausgesetzt wurden. Dabei schwingt die Autorin nicht die Keule, sondern sie zeigt auf, wie unterschwellig diese Unterdrückung funktioniert hat. Es galt als Ehefrau oder Tochter aus gutem Haus nicht unangenehm aufzufallen. Auffällig war da schon, eine eigene Meinung zu haben, grenzwertig, sie zu äußern. In Paris gab es für diese Frauen eine Art „Verwahranstalt“ Salpetriere. Dabei stützen auch Frauen das System, in sie auffällige Zeitgenossinnen anschwärzen. Die Geschichte dreht sich nun um drei weibliche Hauptfiguren: Eugénie, die Tochter aus gutem Haus, die ihrem Vater wegen ihrer aufmüpfigen Art ein Dorn im Auge ist. Louise, Insassin in der Anstalt, die von den sogenannten Psychiatern im wahrsten Sinne des Wortes vorgeführt wird. Dann Genevieve, die als eine Art Pflegerin im Heim arbeitet. Die Wege der drei kreuzen sich für kurze Zeit und die Autorin lässt uns an diesem kurzen Weg teilnehmen. Zuviel über den Inhalt möchte ich nicht verraten. Das Buch macht betroffen und ist absolut lesenswert.