La Salpêtrière

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Das Hospital La Salpêtrière in Paris erlangte im 19. Jahrhundert unter dem Arzt Charcot Berühmtheit. Er hat hier sogenannte "Hysterikerinnen" behandelt und an ihnen Experimente durchgeführt, gerne im Rahmen der öffentlichen Freitagsvorlesungen, an denen natürlich nur Männer teilnahmen. Die französische Autorin Victoria Mas hat in ihrem Roman Ereignisse im März 1885 beschrieben aus Sicht von drei unterschiedlichen Frauen. Da ist zum einen Louise, die schon mit 12 Jahren eingewiesen wurde und sich Berühmtheit wünscht, wenn sie als Versuchsobjekt zu den Vorlesungen gerufen wird. Dann gibt es noch Geneviève, die seit nunmehr 20 Jahren in der Salpêtrière arbeitet und für die Charcot alles bedeutet. Und zuletzt die Bürgertochter Eugénie, die sich ein wenig mehr Freiheit wünscht und die Geistererscheinungen hat. Alles in dem Roman läuft auf den Ball hinaus, der einmal im Jahr im Hospital abgehalten wird. Doch dieser nimmt schlussendlich gar nicht so viel Raum ein. Den Schreibstil und auch die Geschichte empfand ich als "sehr französisch" im positiven Sinne. Ein Buch, das ich sicherlich noch einmal mit mehr Ruhe lesen werde, was mir beim ersten Lesen schwer viel, weil ich immer weitergelesen habe.