Moderner Western mit ungewöhnlichen Charakteren

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dodona Avatar

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Der Schreibstil von Tom Lin hat etwas sehr nüchternes an sich. Am Anfang war das für mich ein wenig befremdlich und irgendwie fehlte mir dabei auch etwas. Je mehr ich las, desto passender fand ich den Duktus allerdings für die Geschichte und vor allem für die doch recht skurillen Charaktere.
"Die tausend Verbrechen des Ming Tsu" hat eine durchaus philosophische und poetische Komponente. Mitunter sind diese allerdings nur schwer nachzuvollziehen. Als Western würde ich den Roman nicht charakterisieren, auch nicht unbedingt nur als Thriller, wie es auf dem Cover steht. Es mischt sich auch eine Art Fantasy dazu, ohne die die Gesichte sonst überhaupt nicht funktionieren würde. Realistisch ist sie also nicht, wie manche es vielleicht von einem Western erwarten mögen, aber es passt zu Tom Lins Geschichte. An sich ein interessanter Roman, den man gerne mal lesen kann, allerdings, meiner Meinung nach, reicht einmal auch.
Das Cover und vor allem der Buchrücken gefallen mir und sind schön gestaltet.