Spannender und mystischer Rachefeldzug

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bi_na Avatar

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Die tausend Verbrechen des Ming Tsu ist ein Debütroman von Tom Lin. Getarnt als Western nimmt uns der Autor mit auf einen blutigen Rachefeldzug mit mystischen Elementen.
Der chinesische Waisenjunge MING TSU wurde zu einem Killer ausgebildet und heiratete eine weiße Amerikanerin. Als man ihm seine Frau nahm und ihn zur Strafe zu Zwangsarbeit verdonnerte sinnt er auf blutige Rache.
Durch Die Karte am Anfang des Buches lassen sich bequem die Örtlichkeiten bzw. seine Blutspur verfolgen. Die wunderschöne und bildhafte, ja geradezu poetische Sprache des Autors lassen den Leser die Grausamkeiten vergessen und gestalten ein richtiges Leseeelebnis. Ungewöhnlich, für mich eher abschreckend, ist der Anschluss an den Wanderzirkus mit zahlreichen fantastischen Figuren mit magischen Fähigkeiten. Ich bleibe lieber beim Realismus, daher auch einen Stern Abzug. Ich mag das Genre Fantasy nicht.
Dennoch ist gerade dieser Mix an Western, Krimi, Lovestory, Gesellschaftsdrama und Fantasy eine stimmige Mischung und geben dem Westen eine besondere Würze. Besonders gefallen hat mir auch die gesellschaftskritische Darstellung des für die damalige Zeit grassierenden Rassismus (ein Chinese heiratet eine weiße Frau in Zeiten des wilden Westens).

Das Cover hat mich sehr beeindruckt . Wie ein einsamer Westernheld in flirrend heißer Wüstenhitze.

Dieser Western gipfelt in einem spannenden und fulminanten Show-down und bekommt von mir eine Kaufempfehlung mit vier Sternen. Ein spannender Thriller der etwas anderen Art.