Western ja- Thriller nein

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nicoletta Avatar

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Das Cover würde ich als genretypisch und gut getroffen bezeichnen. Man erkennt den einsamen Cowboy sofort: Ming Tsu- Der Mann ohne Schatten begibt sich auf einen Rachefeldzug durch die nordamerikanische Einöde und trifft dabei auf wundersame Weggefährten.
Der Prophet ist mystisch, philosophisch, aber wie auch die gesamte Wundertruppe und Mr. Tsu selbst mir zu oberflächlich dargestellt.
Es werden Themen und Wunder angeschnitten, aber nicht vertieft. Ist es Realität, ein Traum, Fiktion? Man weiß es nicht.

Mir war die Reise zu langwierig. Er ist zwar der mordende lonesome Cowboy, aber durch den Schreibstil wird die Brutalität zur Banalität. Mir scheint es in diesem Rahmen der Nebenhandlungen selbst nebensächlich zu werden. Als er in einem Salon von Barman erkannt wird, war ich regelrecht überrascht, dass er ja überall gesucht wird.

Der Charakter wird meiner Ansicht nach nicht so fein ausgearbeitet dargestellt, dass man ihm die Gräueltaten abkauft. Er wurde ausgewählt und erzogen um zu morden, macht aber nicht den Anschein.
Diese Oberflächlichkeit sorgt nicht dafür, dass ich mit ihnen mitfühle; mich in das Geschehen hineinversetzen kann.

Der rote Faden des Rachefeldzugs tritt durch sinnlose Erzählungen für mich komplett in den Hintergrund.
Dennoch ist die Atmosphäre der Reisenden bildhaft dargestellt. Man hat sofort einen Western entsprechend die Bilder im Sinn. Das Buch würde ich durchaus als Western bezeichnen, nicht aber Thriller.

Die Geschichte ist nicht wirklich mein Fall, da man zwar das Ziel des Cowboys kennt, sich aber auf dem Weg dorthin total verliert.
1000 Themen werden angeschnitten und wieder fallen gelassen. Der rote Faden löst sich in Nebensächlichkeiten total auf. Das Ende ist letztlich nur konsequent.
Mir erschien das ganze eher eine Traumreise einer Opiumhöhle entsprungen. Schade