Die Welt braucht mehr Bücher wie dieses!

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„Carry yourself with the confidence of a mediocre white man.“

Ali Hazelwood hat mich mit ihrem Schreibstil vollkommen überrascht, ja gerade zu vom Hocker gerissen! Eigentlich bin ich kein sonderlich großer Fan davon wenn Autoren aus der dritten Person schreiben, da ich so immer eine gewisse Distanz zu den Charakteren empfunden habe.
Doch Ali Hazelwood hat es geschafft mir Olive aus dieser Perspektive so nah zu bringen, dass ich manchmal gerade zu vergessen habe ob es nun ihre Gedanken sind, die ich lese oder doch meine eigenen.
Das und die Tatsache, dass die Autorin absolut kein Blatt vor den Mund genommen und mit ihrer unverblümten Art die Dinge genau auf den Punkt gebracht hat, ließen dieses Buch zu etwas ganz Besonderem für mich werden. Etwas das es so wirklich kein zweites mal gibt!
Das Setting an der Stanford University wurde durch die enge Verbindung zur Wissenschaft und der zum Teil auch beschriebenen Laborarbeit zu etwas einzigartigem, faszinierendem gemacht.
Ich hatte bevor ich „Die theoretische Unwahrscheinlichkeit von Liebe“ gelesen habe nicht daran geglaubt, dass man sich zwischen Reagenzgläser und wissenschaftlichen Untersuchungen verlieben kann. Tja ich lag definitiv falsch, wie mir Ali Hazelwood deutlich gemacht hat!
Mein einziger Kritikpunkt an diesem Buch ist, dass, wie ich bereits erwartet hatte, im Laufe der wissenschaftlichen Ausführungen auch Tierversuche (hier an Mäusen) erwähnt wurden.
Diese Versuche wurden in keinster Weise grausam ausgeschmückt, sondern lediglich das ein oder andere Mal nebensächlich erwähnt, also hat es mich hier beim Lesen kaum gestört.
Trotzdem möchte ich an dieser Stelle darauf hinweisen, dass ich diese Versuche absolut nicht gutheiße und diese weder in meinem privaten Leben, noch hier auf meinem Blog unterstütze.
Olive als Protagonistin ist für mich eindeutig zu einem absoluten Liebling geworden, was mit daran lag, dass ich mich mit ihrer manchmal etwas unbedarften und schussligen Art perfekt identifizieren konnte.
Sie hat genau die Art von Charaktereigenschaften, die es einfach unmöglich machen sie nicht sofort ins Herz zu schließen! Gerade ihre Unsicherheiten und Sorgen waren für mich gut nachvollziehbar und haben sie umso bodenständiger und sympathischer gemacht.
Ali Hazelwood hat dabei immer wieder Dinge aus Olive's Perspektive gezeigt und erwähnt, die Frauen häufiger tun oder denken, über die aber so einfach nicht geredet wird und damit hat sie Olive zu einer wirklich nahbaren und echten Protagonistin werden lassen.
Und Adam? Oh Gott Adam! Bevor ich dieses Buch gelesen habe, habe ich mich immer wieder gefragt was wohl so toll an diesem Adam Carlsen sein soll über den Alle auf Booktok, Bookstagram und Co. reden. Jetzt schmelze ich schon dahin wenn ich nur seinen Namen lese.
Ja Adam ist eindeutig ein grumpy Charakter, aber dabei ist er so herzerwärmend und facettenreich, dass ihn das alleine gar nicht beschrieben kann. Denn in Wahrheit ist Adam Carlsen noch so viel mehr als einfach nur grumpy.
Ich hab es absolut geliebt wie er sich in der Gegenwart von Olive verhalten hat. Er ist einfach durch und durch ein respektvoller, liebevoller Love Interest. Und sobald man dann Stück für Stück mehr in seinen Kopf schauen konnte, hat man auch seine manchmal abweisende Art immer besser verstanden.
Was soll ich viel mehr sagen, als dass ich mich auf den knapp 443 Seiten dieses Buches hoffnungslos in ihn verliebt habe?
Die Beziehung der Beiden war einfach WOW (ja in Großbuchstaben). Ich wusste wirklich nicht, dass ich das Trope Fake Dating so sehr lieben kann, wie ich es dank Olive und Adam getan habe.
Die Art wie sich ihre Bindung langsam entwickelt hat und aus dem Fake Dating, dass beste Slow Burn aller Zeiten geworden ist, war einfach wundervoll! Atemberaubend!
Mit der Art wie Ali Hazelwood die Nähe der Beiden beschrieben hat, wie aus Unsicherheit und Verlegenheit langsam Aufregung und Herzklopfen geworden ist, es war unglaublich.
Auch die Nebencharaktere und besonders Olive's Freunde waren einfach der Wahnsinn.
Während Malcom mit Sicherheit den Preis für den besten Freund der Welt bekommt, hätte ich Ana jedes mal um den Hals fallen können wenn sie Olive unabsichtlich in die nächste aufregende Situation mit Adam hat stolpern lassen. Dafür verdient sie eine Auszeichnung!

Dieses Buch hat mich mit seiner außergewöhnlichen Art tatsächlich an die Fanfiktion's erinnert, die ich früher gelesen habe, aber an die GUTEN, die bei denen man sich jedes Mal wie verrückt über ein weiteres Kapitel freut und die man unbedingt als Buch veröffentlicht sehen will.
Olivie und Adams Geschichte hat mir beim Lesen ein besonderes Gefühl gegeben, fast so als hätte ich spüren können, dass Ali Hazelwood sich nicht gefragt hat „Was will die Mehrheit der Leser lesen?“, „Was lässt sich auf dem Buchmarkt gut vermarkten?“, sonder als hätte es für sie nur eine Frage gegeben „Was möchte ich schreiben/lesen?“.
„Die theoretische Unwahrscheinlichkeit von Liebe“ war ein Buch das herrlich neurotisch, zum schreien komisch und zum dahinschmelzen schön ist! Die Welt braucht mehr Bücher wie dieses!