Ein Ali Hazelwood Buch, wie jedes andere

Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern Leerer Stern
verena Avatar

Von

Ali Hazelwoods „Die theoretische Unwahrscheinlichkeit von Liebe“ hat mich beim ersten Lesen durchaus unterhalten, doch nachdem ich weitere Bücher der Autorin gelesen habe, musste ich feststellen, dass das Buch nicht so besonders ist, wie ich ursprünglich dachte.

Gut gefallen hat mir der Schreibstil, das Buch liest sich flüssig und es wird nicht langweilig. Der Punkt, der mich bei meiner ersten Lektüre begeistert hat, war die Darstellung von Frauen in MINT-Berufen. Hazelwood möchte intelligente Protagonistinnen zeigen, die in einem von Männern dominierten Umfeld bestehen. Das ist ein Aspekt, den ich sehr schätze und der dem Buch eine gewisse Tiefe verleiht. Leider wird dieser positive Aspekt jedoch durch die sich wiederholenden Handlungsstränge und Charaktere in Hazelwoods anderen Büchern getrübt. Außerdem wird die Protagonistin Olive immer wieder als schwach, hilfsbedürftig und naiv dargestellt. Damit werden die üblichen Klischees bedient und für mich die Darstellung von starken Frauen in männlich dominierten Berufsfeldern zerstört. Auch das zentrale Element des Fake-Dating ist für mich persönlich nicht ansprechend. Ich kann verstehen, dass manche Leser*innen vielleicht die Dynamik und die Spannung dabei schätzen, ich kann mich damit aber einfach nicht ganz anfreunden.

Insgesamt kann ich „Die theoretische Unwahrscheinlichkeit von Liebe“ leider nur für Leser*innen empfehlen, die nur ein einziges Buch der Autorin lesen möchten. Die Begeisterung, die ich beim ersten Lesen empfunden habe, ist leider verloren gegangen. Es bleibt zu hoffen, dass Hazelwood in zukünftigen Werken neue Wege geht und uns mit originelleren Erzählungen und besonders mit einzigartigen authentischen Charakteren überrascht.