Eine wahre Drachentochter

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drache64 Avatar

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Das drachenblutrote Cover mit der edel anmutenden Goldschrift hat mich sofort angesprochen. Ich habe schon viele historische Romane gelesen, eine Geschichte aus Wales fehlte noch in meiner Sammlung.

Sabrina Qunaj erzählt aus dem Leben der Fürstentochter Gwenllian ferch Rhys, die als jüngste Tochter des Fürsten Rhys ap Gruffydd in dem festen Glauben aufwächst, dass ihr Volk, die Briten, die rechmäßigen Herrscher des Landes sind und gegen die verhassten Frenc ( Normannen ) um die Freiheit Englands kämpfen müssen. Nach dem Tod ihres Vaters taucht ihr Halbbruder Maelgwn ap Rhys, ein unehelicher Sohn des Fürsten, am Hof auf und macht seinem jüngeren Bruder Gruffydd ap Rhys, dem legitimen Sohn des Fürsten, die Herrschaft streitig. Gwenllian ist hin und hergerissen zwischen ihren Brüdern, die im Interesse der Machterhaltung sehr unterschiedliche Ehepartner für sie wählen. Zunächst sträubt sie sich gegen beide Bewerber, entscheidet sich dann aber für die Vernunftsehe und aus diesem Bund entwickelt sich schließlich eine Liebe, die durch die Machtkämpfe auf eine harte Probe gestellt wird.

Die walisischen Namen sind für mich etwas gewöhnungsbedürftig, allerdings wird zu Beginn des Buches die korrekte Aussprache erklärt und schon nach wenigen Seiten hatte ich mich daran gewöhnt, die meisten Namen eher überlesen. Die Autorin beschreibt das Leben der Menschen im Mittelalter in Wales und England sehr anschaulich, die Charaktere kann ich mir im Kopfkino gut vorstellen. Manchmal entstehen ein paar Längen, wenn Sabrina Qunaj sich für meinen Geschmack zu ausführlich mit Begebenheiten aufhält, die sicher wichtig für die Handlung, aber auch in weniger Worten erzählt sein könnten. Insgesamt hat mich dieser Roman in eine längst vergangene Zeit versetzt und ich freue mich bereits auf die geplanten Fortsetzungen, die Geschichte der mutigen Fürstentochter ist noch nicht zu Ende erzählt.