Ein von Anfang an fesselndes Buch ...

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Die Geschichte beginnt mit dem Tod des jüngsten Sohnes der Gräfin Louise Juliane von Sayn und Wittgenstein. Mit ihm stirbt auch die Hoffnung auf einen männlichen Erben der Familie, da auch Louses Mann bereits verstorben ist. Louise ist nun mir ihren beiden Töchtern auf sich alleine gestellt. Sehr schnell kommen machtgierige Gegner auf den Plan, um sich den Besitz der Familie anzueignen. Doch Louise hat einen unglaublich starken kämpferischen Geist und kämpft beherzt und beharrlich um das Erbe ihrer Töchter. Dabei müssen sie fliehen, erleiden Hunger und Gefangenschaft.

Ernestine, ihre älteste Tochter, ist die Erzählerin des Buches. Anfangs noch ein Mädchen, reift sie im Laufe der Geschichte zu einer jungen Frau heran. Sie beschreibt ihre Gefühls- und Gedankenwelt so klar, dass in meiner Vorstellung ein klares Bild von ihrer Person, einer heranwachsenden Persönlichkeit, auch mit der Verantwortung und den Leiden, die sie bereits als junger Mensch tragen musste, gezeichnet wurde.

Das Buch nimmt den Leser mitten hinein in die Zeit des 30jährigen Krieges, die geprägt ist von Krieg, Hunger, Krankheiten, Seuchen, Hoffnungslosigkeit und Armut.

Louise kümmert sich mit Hingabe um ihr Volk. Sie ist keine Herrscherin, die die Menschen ausbeutet und beherrscht, sondern für sie sorgt und immer wieder nach Ideen sucht, wie sie ihnen helfen und deren Leben erleichtern kann. Das hat mich sehr beeindruckt.
Der tiefe Glaube der Gräfin, der auch in Ernestine heranreift, prägt ihr Leben, Handeln und Entscheidungen. Sie ist eine Frau, die weiß, wer sie ist und was ihr gehört, die nicht aufgibt und aus ihrem Glauben Kraft und Mut schöpft und damit auch andere stärkt. Beeindruckt hat mich auch ihr Sinn für Gerechtigkeit und ihre offene Ehrlichkeit. Ihre Entschlossenheit und Kampfkraft wird auch in Ernestines Leben sichtbar.

Die Geschichte nimmt ein nicht ganz unerwartetes Ende, und doch ist der Ausgang überraschend!

Die Überschriften der Kapitel geben die Inhalte sehr gut wieder. Sehr schön finde ich auch die Zeichnungen. Das Cover versetzt den Leser schon in die Geschichte hinein.

Annette Spratte versteht es, den Leser in eine vom Anfang bis zum Ende spannende und zugleich harmonische Geschichte hineinzunehmen. Sehr berührt haben
mich ihre persönlichen Worte am Ende des Buches.

Für mich insgesamt absolut lesens- und empfehlenswert!