Das Schicksal der Frauen

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signalhill Avatar

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Ich freue mich, dass mit Annette Spratte historischem Roman "Die Tochter der Hungergräfin" ein Roman vom Francke-Verlag hier vorgestellt wurde, da ich den Verlag sehr schätze. Von den von Sayn und Wittgensteins habe ich natürlich schon gehört, vom Schicksal der Frauen nach dem Tod des letzten männlichen Erben allerdings noch nicht. Und es ist hart.

Natürlich ist der Roman zum Teil historisch belegt, zum Teil fiktiv. Dennoch lernt und erfährt man viel durch viele gut recherchierte Informationen. Dies ist für mich immer der Mehrwert eines historischen Romans.

Die Geschichte der Ernestine von Sayn und Wittgenstein, der Tochter der Hungergräfin, ist aus ihrer eigenen Perspektive erzählt. Der Leser und die Leserin dürfen Ernestine von jungen Jahren an begleiten, die Entwicklung einer starken Frau verfolgen. Der Schreibstil ist dabei einfach und unverschnörkelt; man kann dem Geschehen gut folgen. Die wichtigsten Ereignisse der Zeit sind eingeflochten.

Insgesamt hat Annette Spratte hier einen überzeugenden historischen Roman geschrieben. Trotz einiger schlimmer Lebensphasen und Geschehnisse bleibt "Die Tochter der Hungergräfin" aber ein ruhiger Roman der vor allem die Leser und Leserinnen überzeugen wird, die keine große Spannung oder Höhepunkte brauchen.